Lisa-Marie Unger, Apr. 23, 2024

Meta - B2B Anzeigen als Alternative zu LinkedIn

LinkedIn Ads ist bekanntermassen teurer als andere Werbeplattformen. Es gibt jedoch eine alternative Möglichkeit, ein ähnliches B2B-Publikum auf Meta-Plattformen wie Facebook und Instagram anzusprechen, wo die Werbekosten oft niedriger sind.


Dies erfordert allerdings zwei grundlegende Voraussetzungen: Erstens musst du die Basis richtig setzen – ein überzeugendes Angebot und eine durch Zielgruppenforschung gestützte Landing Page, eine einfache Kampagnenstruktur, starke kreative Elemente und zuverlässiges Conversion-Tracking. Kurz gesagt, du musst strategisch als Vermarkter handeln, nicht nur als Medienkäufer. Zweitens musst du bereit sein, niedrigere Akquisitionskosten zu akzeptieren, auch wenn die Zielgenauigkeit im Vergleich zu LinkedIn geringer ist. Auch wenn deine Zielgruppe auf Instagram aktiv ist, bleibt sie beruflich dieselbe Person mit denselben Bedürfnissen – sie befindet sich lediglich in einer anderen Umgebung.


Wenn die Kosten für Werbung auf LinkedIn zu hoch sind oder du die Mindestanforderungen für bestimmte Targeting-Optionen nicht erfüllen kannst und du die beiden genannten Kriterien erfüllst, solltest du diese alternative Werbemöglichkeit in Betracht ziehen.

Bild passend zum Thema Shopping

B2B Creatives für Meta

In der B2B-Werbung kann tatsächlich oft eine einfache Herangehensweise erfolgreich sein, da Geschäftskunden vorrangig nach Lösungen suchen, die ihnen Nutzen bringen oder ihre Arbeit erleichtern. Im Gegensatz zu B2C-Kampagnen, bei denen oft emotionale Anreize und visuell ansprechende Inhalte gefordert sind, um etwa jemanden zu einem Zahnarzttermin oder zum Abschluss einer Versicherung zu bewegen, steht im B2B-Bereich der praktische Nutzen im Vordergrund.


Für B2B-Kunden ist es entscheidend, dass das Produkt oder die Dienstleistung ihre Prozesse vereinfacht und einen klaren Vorteil bietet, was sie grundsätzlich empfänglicher für sachliche und direkt informative Werbebotschaften macht. Videos und hochwertige Produktionswerte können nützlich sein, doch sie sind nicht zwingend erforderlich. Es kommt vielmehr darauf an, die richtige Botschaft zur richtigen Zeit an die richtige Zielgruppe zu liefern.


Tatsächlich kannst du feststellen, dass selbst ein gutes iPhone-Foto des Produkts mit einer gut gewählten Botschaft in bestimmten Fällen effektiver sein kann als eine aufwendige Studioaufnahme. Dies zeigt, dass im B2B-Bereich Authentizität und Klarheit oft mehr Gewicht haben als visueller Aufwand. Ein praktisches Beispiel dafür ist unser Agenturkunde, der Produkte für die Haushaltsorganisation anbietet und Bauunternehmer, Entwickler, Innenarchitekten und andere Fachleute erreichen möchte. In solchen Fällen kann ein realitätsnahes Bild des Produktes in einem echten Anwendungskontext oft eine stärkere Resonanz erzeugen als künstlich perfektionierte Darstellungen.


Zielgruppen bei Meta erreichen

Deine Strategie im B2B-Bereich, bei der du Kundenlisten und Lookalike-Audiences verwendest sowie das detaillierte Targeting von Meta einsetzt, ist eine kluge Herangehensweise, um spezifischere und qualitativ hochwertige Leads zu generieren. Diese Technik ermöglicht es, gezielt auf bestimmte berufliche Rollen, Arbeitsplätze und Branchenzugehörigkeiten abzuzielen. Dieser Ansatz ähnelt dem von LinkedIn, auch wenn er vielleicht nicht ganz so detailliert oder granular ist, wie du bereits festgestellt hast.


Das Zusammenfassen verschiedener Zielgruppen zu einer grossen Zielgruppe kann tatsächlich effektiv sein, um die Reichweite zu maximieren und gleichzeitig die Kosten zu kontrollieren, insbesondere auf Plattformen wie Meta, wo die Kosten pro Lead im Vergleich zu LinkedIn oft niedriger sind. Es stimmt, dass du möglicherweise mehr unerwünschte Leads („Junk-Leads“) erhältst, wenn du nicht so spezifisch targetest, wie es auf LinkedIn möglich wäre, aber die Kosteneffizienz auf Meta kann diesen Nachteil ausgleichen.


Für das Beispiel mit dem Unternehmen, das Büromaschinen vermietet und Anzeigen schaltet, um Personen in spezifischen Rollen wie Pflegeheimverwaltern oder Büroleitern zu erreichen, zeigt sich die Bedeutung des Rollen-basierten Targetings. Hier könntest du tatsächlich die von dir erwähnten Interessen zusätzlich nutzen, etwa durch das Festlegen von Fachzeitschriften, die in der betreffenden Branche gelesen werden, als Interesse in den Targeting-Optionen von Meta.


Das Anvisieren von Fachzeitschriften als Interesse ist eine innovative Methode, um Menschen zu erreichen, die aktiv in einem relevanten beruflichen Umfeld engagiert sind. Diese Technik hilft, die Werbung noch spezifischer auf die Zielgruppe zuzuschneiden, die wahrscheinlich Interesse an deinen Produkten oder Dienstleistungen hat. Es ist eine hervorragende Möglichkeit, die Relevanz deiner Anzeigen zu steigern und damit die Response-Rate und die Qualität der Leads zu verbessern.


Neue Möglichkeiten für B2B Targeting

Diese Ansätze bringen einige neue Elemente mit sich, die sowohl die Art und Weise, wie Leads gesammelt werden, als auch die Möglichkeiten zur Messung der Kampagneneffizienz verbessern können.


Massgeschneiderte Kampagnen mit Lead-Zielen: Diese Kampagnen, ähnlich wie Advantage+ Shopping im E-Commerce, bieten zwar weniger Kontrolle über die einzelnen Aspekte der Kampagne, ermöglichen jedoch eine stärkere Automatisierung und können effektiv sein, insbesondere bei grösseren Werbebudgets. Der Einsatz von maschinellem Lernen und Automatisierung durch Plattformen wie Meta kann dazu beitragen, dass deine Anzeigen effizienter ausgespielt werden, indem sie die Personen erreichen, die am wahrscheinlichsten konvertieren.


Anrufziel-Kampagnen: Diese sind besonders wertvoll, wenn das Hauptziel nicht das Ausfüllen eines Formulars, sondern das Initiieren eines Telefonanrufs ist. Durch die Verknüpfung mit einer Anrufverfolgungsnummer kannst du genau sehen, woher deine Anfragen kommen, und die Leistung deiner Kampagnen optimieren. Dies ist besonders nützlich für Geschäftsmodelle, bei denen persönliche Beratung oder direkter Kontakt entscheidend ist.


Advantage+ Audiences: Die Einführung von Advantage+ Audiences durch Meta, inspiriert durch Googles Performance Max, zeigt, wie wichtig zielgerichtete Audience-Signale für das Online-Marketing geworden sind. Dieses System nutzt bestehende Daten als Basis, um die Personen zu identifizieren, die am besten zur Zielgruppe deines Angebots passen, und erweitert diese Datenbasis um weitere relevante Nutzer.


Diese Tools und Methoden erweitern die Möglichkeiten im digitalen Marketing erheblich und bieten die Chance, die Zielgruppenansprache weiter zu verfeinern und die Konversionsraten zu steigern. Es ist wichtig, die Ergebnisse kontinuierlich zu überwachen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen, um sicherzustellen, dass die Kampagnen optimal laufen und das bestmögliche ROI erzielen.


Das Testen nicht vergessen

Man kann nachvollziehen, wenn der ein oder andere noch unsicher in Bezug auf B2B Kampagnen bei Meta ist. Dennoch bleibt ein wichtiger Grundsatz bestehen: Menschen, die auf LinkedIn aktiv sind, hören nicht auf, ihren Beruf auszuüben, nur weil sie auf Facebook oder Instagram surfen. Wie bei jeder Werbemassnahme empfehle ich dir, die Dinge selbst auszuprobieren, bevor du sie verurteilst. Wenn du kein spezielles Budget für Experimente hast, nutze einfach einen kleinen Teil deines vorhandenen Budgets, um einen ersten Eindruck zu gewinnen. Du erreichst vielleicht keine statistische Signifikanz, aber du kannst dennoch erkennen, ob es Potenzial gibt, das weiter erforscht werden sollte. Psychologisch gesehen könntest du sogar bessere Chancen haben, die Aufmerksamkeit deiner Kunden auf einer Plattform zu erregen, auf der sie nicht ständig wegen zahlreicher minderwertiger Angebote und Produkte auf der Hut sein müssen.


Quelle: Searchengineland.com

Über die Autorin

Lisa-Marie Unger

Lisa-Marie hat ihr Studium in Publizistik- und Kommunikationswissenschaften 2018 an der Universität Zürich abgeschlossen. Seither arbeitet sie als Projektleiterin im Bereich Google Ads für die netpulse AG. 2022 hat sich ihr Schwerpunkt auf den Bereich Content Creation verlagert. Sie versorgt sowohl Kunden, als auch Mitarbeiter mit Neuigkeiten und Anleitungen aus den Bereichen SEO, Local SEO, Google Ads, Social Media, Google Analytics, GA4 uvm. Ausserdem widmet sie sich der internen und externen Schulung.


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