Lisa-Marie Unger, Feb. 02, 2024

Google Shopping - Produktbewertung und deren Magie

Google Ads-Werbetreibende, die Google Shopping-Anzeigen schalten, wählen in der Regel eine Struktur für ihre Kampagnen basierend auf Marken, Margen oder Kategorien aus. Diese Ansätze sind effektiv, um eine breite Werbung über einen grossen Produktbestand zu ermöglichen. Die Verwaltung von Zehntausenden oder Hunderttausenden von verschiedenen Produkten kann jedoch eine Herausforderung darstellen, da es schwer ist, sich auf einzelne Produkte zu konzentrieren.


Dennoch ist es entscheidend, sich auf SKU-Ebene mit den Details auseinanderzusetzen, um verborgenes Potenzial aufzudecken, verschwendetes Budget zu minimieren oder bestimmte Produkte zu identifizieren, die die Gesamtleistung einer Kategorie beeinflussen können. Um Daten in grossem Umfang zu bewältigen, kann die Integration von Produkt-Scores eine hilfreiche Lösung sein.

Google Shopping Suchleiste

Was versteht man unter Produkt-Scores?

Produkt-Scores beinhalten die Vergabe von numerischen Werten an Produkte basierend auf verschiedenen Leistungsindikatoren. Diese Bewertung spiegelt das Potenzial oder den aktuellen Markterfolg eines Produkts wider.


Mithilfe von Produkt-Scores kannst du gezielt auswählen, welche Produkte du in deinen Marketing- und Vertriebsbemühungen hervorheben möchtest, indem du dich auf diejenigen konzentrierst, die das grösste Potenzial für Werbeerfolg aufweisen.


Für ein effektives Produkt-Score-System spielen verschiedene Metriken eine entscheidende Rolle:


  1. Verkaufsgeschwindigkeit: Dieser Parameter misst die Geschwindigkeit, mit der ein Produkt innerhalb eines festgelegten Zeitraums verkauft wird. Produkte, die sich schnell verkaufen, erhalten in der Regel höhere Punktzahlen, was auf ihre Marktanziehungskraft hinweist.
  2. Kundenmeinungen: Wertvolle Erkenntnisse aus Kundenbewertungen und -meinungen sind unverzichtbar. Produkte, die positive Rückmeldungen erhalten, erzielen höhere Punktzahlen und signalisieren ihre Attraktivität für potenzielle Käufer.
  3. Gewinnmargen: Produkt-Scores legen besonderen Wert auf Produkte mit profitablen Gewinnmargen, da sie einen grösseren Beitrag zum Gesamtgewinn des Werbetreibenden leisten.
  4. Konversionsraten: Diese Metrik misst, wie effektiv das Interesse der Kunden in Verkäufe umgewandelt wird. Produkte mit hohen Punktzahlen sind oft solche, die beeindruckende Konversionsraten erzielen.
  5. Anpassung an Markttrends und Nachfrage: Werbetreibende, die ihre Produktangebote an aktuellen Markttrends und Verbraucheranforderungen ausrichten, erzielen in der Regel höhere Produkt-Scores.
  6. Lagerbestandsumschlag: Dieser Faktor misst den Verkaufszyklus eines Produkts und wie schnell es wieder aufgefüllt wird. Produkte, die kontinuierlich nachgefragt und rasch wieder auf Lager sind, erhalten tendenziell höhere Punktzahlen und deuten auf eine kontinuierliche Marktnachfrage hin.


Zusätzliche Metriken

Darüber hinaus können beliebig viele zusätzliche Metriken in ein Produktbewertungs-Modell aufgenommen werden, darunter:


  • Produkte im Warenkorb.
  • Preisinformationen wie durchschnittlicher Preis oder Wettbewerbsfähigkeit der Preise.
  • Gespeicherte Produkte.
  • Verhältnis von Vorbestellungen.


Diese zusätzlichen Informationen können dazu beitragen, das Bewertungsmodell weiter zu verfeinern.


Dein Leitfaden für Produktbewertungen

Die Einbindung von Produktbewertungen in deine Marketingstrategie ist ein Schritt hin zu präziseren und wirkungsvolleren Shopping-Kampagnen.


Nachfolgend findest du die wesentlichen Schritte und Überlegungen, um Produktbewertungen in deine Marketingaktivitäten zu integrieren:


Schritt 1: Definieren deiner Kriterien für die Produktbewertung

Ermittle wichtige Kennzahlen: Identifiziere aus der oben genannten Liste die Kennzahlen, die für deine Produkte und deinen Markt am relevantesten sind. Berücksichtige Verkaufsgeschwindigkeit, Kundenbewertungen, Gewinnmargen, Konversionsraten, Markttrends und Lagerumschlag.


Erstelle ein Bewertungsmodell: Entwickle eine Methode zur Zuweisung von Bewertungspunkten für deine Produkte auf Grundlage dieser identifizierten Kennzahlen. Dieses Modell kann von einer einfachen numerischen Skala bis hin zu einem ausgeklügelten gewichteten Algorithmus reichen.


Ein einfaches Modell könnte beispielsweise ein Bewertungssystem von 1-5 sein, bei dem die Gesamtbewertung eines Produkts durch die Summe der Bewertungspunkte jeder Kennzahl für das Produkt ermittelt wird. Ein einfaches Bewertungssystem lässt sich schnell umsetzen, jedoch fehlt ihm die Raffinesse, die mit einem fortschrittlicheren Modell erreicht werden kann.


Ein komplexeres Modell könnte auf der folgenden Formel basieren:


Produktbewertung = Verkaufsvolumen (Anteil) x Preiswettbewerbsfähigkeit x Nachfrage x Gewinnmargen


Produktbewertungsmodell

Werbende sollten verschiedene Modelle testen, da einige Modelle je nach Datenqualität zu präziseren Entscheidungsergebnissen führen können.


Die Zusammenstellung von Kennzahlen, die zur Bewertung beitragen, ist nahezu unbegrenzt. Die grösste Herausforderung besteht möglicherweise darin, Daten aus verschiedenen Quellen so zu aggregieren, dass sie analysiert werden können.


Schritt 2: Integration von Datenanalyse

Nutze vielfältige Datenquellen: Greife auf verschiedene Datenquellen zu, einschliesslich Verkaufsprotokollen, Kundenfeedback, Marktforschung und digitalen Spuren aus Online-Interaktionen.


Implementiere Analysetools: Setze anspruchsvolle Analysetools ein, die in der Lage sind, diese Daten zu verarbeiten und zu interpretieren, um präzise Produktbewertungen zu generieren. Wähle Lösungen aus, die grosse Datenmengen verwalten können und Echtzeitanalysen für anpassbare Bewertungen bieten.


In kleinem Massstab können Informationen beispielsweise in einer Tabellenkalkulation gespeichert werden, die später zu einer auf Enterprise Resource Planning (ERP) basierenden Analyse-Datenbank weiterentwickelt werden kann.


Grössere Unternehmen könnten mit einem Cloud-basierten Datenlager beginnen, um alle ihre Produktbewertungsdaten zu aggregieren.


Vergewissere dich, dass du die erforderlichen Verbindungen entwickelst oder bereits bestehende Einrichtungen hast. Während Analyse- oder Anzeigendaten leicht integriert werden können, erfordern Google Trends oder ERP-Daten möglicherweise einen automatisierten Prozess, um zeitnahe und genaue Daten sicherzustellen.


Schritt 3: Anwendung der Produktbewertung in Marketingkampagnen

Priorisiere Produkte mit hohen Bewertungen: Richte deine Marketinginvestitionen auf Produkte mit den höchsten Bewertungen aus. Dies könnte eine Erhöhung der Werbebudgets, strategische Platzierungen in Werbematerialien oder spezielle Angebote bedeuten.


Erstelle Automatisierungen, um Produkte mit niedrigeren Bewertungen zu entfernen oder Produkte ohne Bewertung in einen Testzyklus einzubeziehen.


Schritt 4: Pflege und Verfeinerung der Produktbewertung

Dynamische Aktualisierung der Bewertungen: Halte deine Produktbewertungen flexibel und ermögliche ihnen, sich mit verändernden Markttrends, Verbraucherpräferenzen und neuen Daten zu entwickeln.


Fortlaufende Optimierung der Bewertung: Bewerte und optimiere kontinuierlich deine Bewertungskriterien und -methoden, um sicherzustellen, dass sie relevant bleiben und die besten Ergebnisse liefern. Achte auch darauf, dein Bewertungsmodell und die verwendeten Kennzahlen zu verfeinern.


Schritt 5: Überwachung der Ergebnisse und Gewinnung von Erkenntnissen

Verfolge die Effektivität deiner Kampagne: Überwache sorgfältig die Leistung von Kampagnen mit hoch bewerteten Produkten und vergleiche sie mit anderen Kampagnen.


Gewinne Erkenntnisse für zukünftige Strategien: Nutze die aus diesen Kampagnen gewonnenen Erkenntnisse, um deine zukünftigen Marketingstrategien und Produktentwicklungsentscheidungen zu informieren und zu gestalten.


Herausforderungen bei der Implementierung der Produktbewertung: Die Implementierung der Produktbewertung birgt verschiedene Herausforderungen und erfordert die Einhaltung bewährter Verfahren für maximale Effektivität.


Die grösste Herausforderung liegt wahrscheinlich in der Datenerfassung und -verwaltung. Mit zunehmendem Datenvolumen können neue Tools und zusätzlicher Speicherplatz erforderlich sein.


Die Auswahl der Kennzahlen für die Produktbewertung, die erfasst und gespeichert werden sollen, sollte sorgfältig durchdacht sein. Das Hinzufügen einer neuen Datenquelle zum Modell bedeutet, dass historische Zusammenhänge verloren gehen können.


Die Produktbewertung muss ständig aktualisiert werden, um qualitativ hochwertige Daten für das Marketing bereitzustellen. Diese Herangehensweise funktioniert nur, wenn die Daten korrekt sind.


Fazit

Setze Produktbewertungen gezielt ein, um Kampagnen effektiver zu gestalten. Obwohl die Entwicklung und Integration eines Bewertungssystems mit Aufwand verbunden ist, lohnt sich der Einsatz.


Produktbewertungen dienen als Leitfaden zur Steuerung des Marketingbudgets, Werbekampagnen und Produktentwicklung.


Es ist wichtig, ein Gleichgewicht zwischen der Priorisierung von Produkten mit hohen und niedrigen Bewertungen zu finden. Während die Betonung hochbewerteter Produkte entscheidend ist, sollten Produkte mit niedrigeren Bewertungen nicht vollständig vernachlässigt werden, da gezielte Anstrengungen manchmal dazu führen können, diese Produkte zu verbessern.


Die Nutzung von Technologie und Automatisierung zur Datenverarbeitung und -bewertung verringert menschliche Fehler und steigert die Effizienz.


Quelle: Searchengineland.com

Über die Autorin

Lisa-Marie Unger

Lisa-Marie hat ihr Studium in Publizistik- und Kommunikationswissenschaften 2018 an der Universität Zürich abgeschlossen. Seither arbeitet sie als Projektleiterin im Bereich Google Ads für die netpulse AG. 2022 hat sich ihr Schwerpunkt auf den Bereich Content Creation verlagert. Sie versorgt sowohl Kunden, als auch Mitarbeiter mit Neuigkeiten und Anleitungen aus den Bereichen SEO, Local SEO, Google Ads, Social Media, Google Analytics, GA4 uvm. Ausserdem widmet sie sich der internen und externen Schulung.


Hast du Fragen an Lisa-Marie? Dann schreib ihr gerne ein E-Mail.

Share by: