Social Media - Endgültige EU-Sperre für Threads
Einige Nutzer:innen berichteten Ende letzter Woche über das nichtfunktionierende Threads. Nun ist es offiziell – Threads wird in Europa verboten.
Das Statement von Meta
Meta gab gegenüber Heise Online bekannt, dass der Zugriff auf die neueste App Threads in Europa nicht länger gewährleistet ist. Innerhalb kürzester Zeit konnte die App bereits eine beachtliche Nutzerbasis von über einer Million Personen verzeichnen. Zuvor wurde angenommen, dass dieses Problem ausschliesslich im deutschsprachigen Raum auftritt und selbst dort nicht alle Accounts betroffen sind.
Erster Testlauf schneller vorüber, als gedacht
Bereits zuvor war klar, dass Threads vorläufig keinen offiziellen Start in Europa haben würde. Allerdings funktionierte dies inoffiziell recht gut. Aufgrund der Verknüpfung von Threads mit dem eigenen Instagram-Account konnten Nutzer:innen auf dem iPhone einfach den US-Appstore auswählen, die App herunterladen und sich mit ihren Instagram-Anmeldedaten einloggen.
Bei Android genügte es, die APK-Datei der App aus dem Internet herunterzuladen. Auch dort war die Anmeldung mit dem eigenen Instagram-Account ohne Probleme möglich. Das Verwenden eines VPNs, um eine andere geografische Lage vorzutäuschen, war bisher nicht erforderlich.
Am Donnerstagabend begann Meta anscheinend damit, die Nutzung für europäische Nutzer:innen einzuschränken. Laut Caschys Blog wurden seitdem zunächst nur Einschränkungen festgestellt, doch mittlerweile ist es nicht mehr möglich, über das reine Ansehen der Timeline hinauszugehen.
Meta gab offizielle Bestätigung ab
Meta bestätigte das Vorgehen relativ schnell. So äusserte sich eine Meta Sprecherin, wie folgt:
Die DSGVO ist nicht das Problem
Gemäss Meta sind verschiedene Gesetzesentwürfe der EU für diese Einschränkungen verantwortlich. Die EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) wird dabei nicht als Hauptproblem bezeichnet. Erst kürzlich hatte Meta's Datenschutzchef Rob Sherman versichert, dass der neue Dienst die Anforderungen der DSGVO erfüllt.
Im vergangenen Jahr hatte die EU-Kommission den Digital Markets Act (DMA) eingeführt, der strengere Vorschriften für "sehr grosse Internetplattformen" vorsieht. Der DMA zielt darauf ab, zu verhindern, dass marktbeherrschende Unternehmen ihre Nutzerbasis auf Kosten des Wettbewerbs ausnutzen. Instagram, die Plattform, mit der Threads eng verbunden ist, wurde bereits von Brüssel als "sehr gross" gemäss den DMA-Kriterien definiert.
Quelle: T3n.de
