Google streicht den num=100 Parameter – Was das für dich bedeutet
Letzte Woche ist etwas passiert, das die SEO-Welt komplett durcheinander gebracht hat. Google hat stillschweigend den beliebten "num=100" URL-Parameter deaktiviert. Falls du dich fragst, warum deine Rank-Tracking-Tools plötzlich verrückt spielen, könnte dies die Antwort sein.
Was genau ist passiert?
Über Jahre konntest du mit einem einfachen URL-Parameter (num=100) 100 Suchergebnisse pro Seite anzeigen lassen, anstatt der standardmässigen 10. Dieser Trick war besonders bei SEO-Tools und Rank-Trackern beliebt, da er die Datensammlung erheblich effizienter machte.
Dann, an einem Donnerstagabend, war plötzlich Schluss. Der Parameter funktionierte einfach nicht mehr. Zunächst dachten viele an einen Bug – schliesslich hatte Google 2013 schon einmal ähnliche temporäre Probleme. Doch diesmal ist es anders.
Google hat jetzt offiziell bestätigt: "The use of this URL parameter is not something that we formally support." Das klingt nach einer diplomatischen Art zu sagen: "War nie offiziell, jetzt ist es auch inoffiziell vorbei."

Die Auswirkungen sind dramatisch
Die Konsequenzen dieser scheinbar kleinen Änderung sind weitreichender als du vielleicht denkst:
Rank-Tracking-Tools im Chaos: Praktisch alle grossen Rank-Tracking-Services kämpfen gerade mit massiven Problemen. Viele haben bereits Statements an ihre Kunden verschickt und arbeiten an Workarounds. Das Problem: Ohne den num=100 Parameter müssen sie jetzt 10x mehr Requests machen, um dieselben Daten zu sammeln.
Search Console Daten im freien Fall: Eine grosse Anzahl von Websites berichtet über signifikante Verluste bei den Impression-Daten in der Search Console. Das wirft eine interessante Frage auf: Waren diese Daten von Anfang an durch Bot-Traffic aufgebläht?
SEO-Workflows gestört: Viele SEOs haben über Jahre ihre Arbeitsabläufe auf diesen Parameter aufgebaut. Jetzt müssen sie ihre Prozesse komplett überdenken.
Warum hat Google das gemacht?
Google schweigt sich über die Gründe aus, aber es gibt einige plausible Theorien:
Kampf gegen Scraper: Der Parameter war ein beliebtes Tool für automatisierte Datensammlung. Google könnte versuchen, nicht autorisierten Scraping-Aktivitäten einen Riegel vorzuschieben.
OpenAI-Connection: Timing ist alles – und das Timing dieser Änderung wirft Fragen auf. Könnte es eine Reaktion auf OpenAIs intensive Nutzung von Google-Suchdaten sein?
Ressourcen-Management: 100 Ergebnisse pro Seite bedeuten mehr Server-Load. In Zeiten steigender AI-Kosten könnte Google versuchen, unnötige Lasten zu reduzieren.
Was bedeutet das für deine SEO-Arbeit?
Kurzfristig: Rechne mit instabilen Daten von deinen Tracking-Tools. Viele Services arbeiten an Updates, aber es wird Zeit dauern, bis alles wieder smooth läuft.
Tool-Anpassungen nötig: Falls du eigene Scripts oder Tools nutzt, die auf den num=100 Parameter angewiesen waren, musst du sie umschreiben. Das wird mehr API-Calls und langsamere Datensammlung bedeuten.
Kosten könnten steigen: Wenn SEO-Tools mehr Requests machen müssen, um dieselben Daten zu sammeln, könnten sich das auf die Preise auswirken.
Search Console: Segen oder Fluch?
Eine interessante Wendung: Falls die drastisch reduzierten Search Console Impression-Zahlen bedeuten, dass wir jetzt "echte" menschliche Daten statt Bot-aufgeblähte Zahlen sehen, könnte das langfristig sogar ein Vorteil sein. Authentische Daten sind immer besser als künstlich aufgeblähte Metriken.
Deine nächsten Schritte
Bleib gelassen: Das ist keine SEO-Apokalypse. Deine Rankings sind nicht schlechter geworden, nur die Art, wie wir sie messen, hat sich geändert.
Update deine Tools: Kontaktiere deine SEO-Tool-Anbieter und frage nach Updates oder Alternativen.
Fokus auf Search Console: Nutze Google's eigene Daten als primäre Quelle, auch wenn die Zahlen momentan niedriger erscheinen.
Diversifiziere deine Datenquellen: Verlasse dich nicht nur auf ein Tool oder eine Methode für deine SEO-Insights.
Quelle: Searchengineland.com
Über die Autorin

Lisa-Marie Unger
Lisa-Marie hat 2018 Publizistik und Kommunikationswissenschaften abgeschlossen und arbeitet bei netpulse AG als Projektleiterin für Google Ads. Sie informiert über SEO (Suchmaschinenoptimierung) und führt Schulungen durch.