Google Ads - News bei der Transparenz Policy
Transparenz im Online-Marketing gewinnt immer mehr an Bedeutung. Google hat jüngst seine Richtlinien zur Offenlegung von Werbezahlern erweitert und stellt nun klarer denn je dar, wer hinter einer Anzeige steckt. Mit diesen Änderungen sollen Vertrauen bei Nutzern und Werbetreibenden gleichermassen gestärkt werden.
Zwei Phasen der Umsetzung
Ab Mai 2025 zeigt Google in der ersten Phase, wenn Anzeigekonten verifiziert sind, den Zahlungsprofilnamen als Zahler-Namen an – und zwar in „My Ad Center“ sowie im Ads Transparency Center. Das gilt sowohl für Direktwerbende als auch für Agenturen: Letztere sehen künftig den Namen des Kunden-Zahlungsprofils, wenn dieser sich vom verifizierten Agenturnamen unterscheidet.
In der zweiten Phase ab Juni 2025 erhalten Werbetreibende ausserdem die Möglichkeit, den angezeigten Zahler-Namen direkt über die Verifizierungsseite im Abrechnungsbereich zu bearbeiten. Änderungen am Zahler-Namen werden ab diesem Zeitpunkt anstelle des Zahlungsprofilnamens angezeigt. Neu angelegte Konten übernehmen standardmässig den Zahlungsprofilnamen, bis eine Bearbeitung erfolgt.

Dringende To-dos für Agenturen
Besonders Agenturen sind gefragt: Wer derzeit fälschlicherweise als Direktwerbender verifiziert ist, sollte bis zum 31. Mai 2025 sein Konto als Agentur neu verifizieren. Ansonsten kann es passieren, dass dein Agenturname als Zahler dargestellt wird, obwohl du lediglich im Auftrag deines Kunden wirbst. Dieses Deadline-Reminder hilft dir, unangenehme Missverständnisse bei Werbezahlern zu vermeiden.
Bedeutung für Transparenz und Nutzer
Das Ads Transparency Center ist Googles zentrale Anlaufstelle, um Einblicke in Kampagnen zu erhalten: Werbetreibende, Anzeigenformat, Laufzeit, Reichweiten-Schätzungen und vieles mehr. Bisher lag der Fokus auf dem Verwalter der Kampagne – meist die Agentur. Nun rückt der tatsächliche Finanzier ins Blickfeld, was für mehr Ehrlichkeit im Ökosystem sorgt.
Für Nutzer bedeutet das: Du siehst künftig nicht nur, welche Marke wirbt, sondern auch, wer wirklich zahlt. Gerade in Zeiten, in denen Fake-News und irreführende Kampagnen Hochkonjunktur haben, ist diese Klarstellung ein wichtiger Schritt, um das Vertrauen in Online-Werbung zu stärken.
Technische Details & rechtlicher Rahmen
Google baut auf seiner bestehenden Infrastruktur auf: Über die Ads Transparency API lassen sich Daten zu Werbeanzeigen abfragen, insbesondere in der EEA (Europäischer Wirtschaftsraum) mit erweiterten Zielgruppen-, Reichweiten- und Themen-Labels.
Zudem betont Google, dass es aufgrund gesetzlicher Vorgaben verpflichtet ist, bestimmte Informationen öffentlich zugänglich zu machen. Das Unternehmen verpflichtet sich zugleich, „angemessene Anstrengungen“ für die Genauigkeit und Vollständigkeit dieser Daten zu unternehmen.
Auswirkungen und Chancen für Marketer
Für dich als Marketer bedeutet das mehr Arbeit, aber auch mehr Potenzial:
- Korrekte Verifizierung: Stell sicher, dass Agenturen und Kunden richtig verifiziert sind – sonst drohen Fehldarstellungen.
- Marken-Authentizität: Du kannst durch klare Zahler-Angaben Vertrauen aufbauen und dich von weniger transparenten Wettbewerbern abheben.
- Interne Abstimmung: Besonders die Juni-Änderung erfordert enge Abstimmung zwischen Marketing und Buchhaltung, damit der angezeigte Zahler-Name mit dem gewünschten Markenauftritt übereinstimmt.
Für politische Kampagnen gelten weiterhin striktere Verifizierungsprozesse, da hier das Publikum besonders sensibel auf Fremdeinfluss reagiert. Die erneute Verifizierung für Wahlwerbung unterstreicht die Bedeutung politischer Transparenz.
Ausblick & Zeitstrahl
Google setzt seine Transparenz-Offensive fort. Ein kurzer Überblick:
- Oktober 2018 – Einführung des Political Advertising Transparency Reports
- Mai 2023 – Impression-Ranges im Ads Transparency Center
- September 2023 – Plattform-spezifische Impression-Ranges
- 2. Mai 2025 – Ankündigung der Zahler-Namen-Änderung
- Mai 2025 – Phase 1: Anzeige von Zahlungsprofilnamen
- 31. Mai 2025 – Deadline für Agentur-Nachverifizierung
- Juni 2025 – Phase 2: Bearbeitung des Zahler-Namens möglich
Mit diesen Schritten prescht Google erneut voran, um das ganze System klarer, nachvollziehbarer und vertrauenswürdiger zu gestalten.
Quelle: Searchengineland.com
Über die Autorin

Lisa-Marie Unger
Lisa-Marie hat 2018 Publizistik und Kommunikationswissenschaften abgeschlossen und arbeitet bei netpulse AG als Projektleiterin für Google Ads. Sie informiert über SEO (Suchmaschinenoptimierung) und führt Schulungen durch.