Google Ads & Display Netzwerk - Kein Auto-Opting mehr verfügbar
Eine wichtige Änderung bahnt sich bei Google Ads an: Das Unternehmen stoppt die automatische Einbindung von Search-Kampagnen ins Google Display Network (GDN). Diese Entwicklung kann eventuell Einfluss auf deine Kampagnen nehmen. Aber wir schauen uns das Ganze etwas genauer an.
Die bisherige Praxis: Automatische Opt-ins als Standard
Bisher war es bei
Google Ads üblich, dass neue Search-Kampagnen automatisch für das Display Network und Search Partner aktiviert wurden. Selbst wenn du beim Erstellen deiner Kampagne die Option gewählt hast, nur im Search Network (Google.com, Google.co.uk, etc.) zu erscheinen, hat Google automatisch das Display Network und Search Network Partner hinzugefügt. Diese Praxis führte dazu, dass deine Anzeigen auf zehntausenden von irrelevanten Plätzen erschienen - Spam-Websites, Foren, Blogs, Platzhalter-Seiten, etc.

Warum diese Änderung ein Gewinn für Advertiser ist
Die automatische Einbindung ins Display Network war für viele Werbetreibende ein echter Kostenfresser. GDN-Traffic ist oft passiv, hat eine geringere Kaufabsicht und kann zu ineffizienter Werbeausgaben führen. Wenn dein Ziel Lead-Generierung, Direct Response oder Conversions ist, warst du bisher gezwungen, manuell zu deaktivieren oder riskiertest, einen erheblichen Teil deines Budgets zu verschwenden.
Die Hauptprobleme des automatischen Opt-ins waren:
- Budgetverschwendung: Bis zu 90-95% des Budgets konnte verschwendet werden
- Geringe Conversion-Qualität: Display-Nutzer klicken oft aus Neugier, haben aber keine Kaufabsicht
- Hohe Bounce-Raten: Führte zu schlechteren ROI-Kennzahlen
- Mangelnde Transparenz: Viele Advertiser bemerkten nicht, wo ihre Anzeigen tatsächlich liefen
Was sich konkret für dich ändert
Mit der neuen Richtlinie musst du aktiv entscheiden, ob du das Display Network zu deinen Search-Kampagnen hinzufügen möchtest. Das bedeutet:
Mehr Kontrolle über dein Budget: du bestimmst bewusst, wo deine Anzeigen erscheinen sollen, anstatt nachträglich unerwünschte Platzierungen ausschliessen zu müssen.
Bessere Performance-Vorhersagbarkeit: Search-basierte Kampagnen haben typischerweise eine höhere Conversion-Rate, da Nutzer aktiv nach deinen Produkten oder Dienstleistungen suchen.
Vereinfachte Kampagnen-Optimierung: Ohne automatische Display-Einbindung kannst du deine Search-Kampagnen gezielter optimieren und erhältst klarere Performance-Daten.
Display Expansion: Die Alternative verstehen
Google bietet mit "Display Expansion" weiterhin eine Option, deine Search-Kampagnen auf das Display Network auszuweiten. Diese Funktion nutzt unverbrauchte Search-Budgets bei ähnlichen Cost-per-Conversion-Werten wie bei Search. Der Unterschied: Es handelt sich um eine bewusste Entscheidung, nicht um eine automatische Aktivierung.
Search-Kampagnen mit Display Expansion können bis zu 15% mehr Conversions bei ähnlichem CPA liefern, aber nur wenn genügend Search-Budget übrig ist und Google glaubt, die Search-Performance erreichen oder übertreffen zu können.
Praktische Auswirkungen für verschiedene Geschäftsmodelle
E-Commerce-Unternehmen: Profitieren am meisten von dieser Änderung, da sie oft auf direkte Conversions angewiesen sind. Die Trennung ermöglicht präzisere Budget-Allokation zwischen Brand Awareness (Display) und Performance Marketing (Search).
B2B-Unternehmen: Können ihre Lead-Generierung besser steuern und vermeiden unqualifizierte Leads aus dem Display Network.
Lokale Unternehmen: Erhalten mehr Kontrolle über ihre begrenzte Werbebudgets und können sich auf lokale Search-Terme konzentrieren.
Was du jetzt tun solltest
- Bestehende Kampagnen überprüfen: Schaue dir deine aktuellen Search-Kampagnen an und prüfe, ob das Display Network aktiviert ist. Deaktiviere GDN auf Ad-Group-Ebene, um sicherzustellen, dass dein Budget in hochintentive Kanäle wie Search fliesst.
- Performance vergleichen: Wenn du höhere Conversions und niedrigere Kosten siehst, bestätigt das, dass das Ausschliessen von GDN der richtige Schritt war.
- Separate Display-Strategie entwickeln: Falls du Display-Werbung nutzen möchtest, erstelle dedizierte Display-Kampagnen mit angepassten Creatives und Targeting-Strategien.
- Testen und messen: Nutze A/B-Tests, um zu vergleichen, ob Display Expansion für deine spezifischen Ziele sinnvoll ist.
Der grössere Kontext: Googles Strategiewandel
Diese Änderung ist Teil einer grösseren Entwicklung bei Google Ads. Google wird im März 2025 die Möglichkeit entfernen, neue Video Action Kampagnen zu erstellen und im Juli 2025 alle bestehenden Video Action Kampagnen automatisch auf Demand Gen upgraden. Das Ziel ist es, mehr Advertiser in Googles Multi-Channel-Werbe-Ökosystem zu bringen.
Fazit: Eine positive Entwicklung für Performance-orientierte Advertiser
Das Ende der automatischen Display Network-Einbindung bei Search-Kampagnen ist eine willkommene Änderung für alle, die Wert auf Budget-Effizienz und Performance legen. du erhältst mehr Kontrolle, bessere Transparenz und die Möglichkeit, bewusstere Entscheidungen über deine Werbekanäle zu treffen.
Diese Entwicklung zeigt, dass Google auf das Feedback der Advertiser-Community hört und bereit ist, Praktiken zu ändern, die als zu aggressiv oder intransparent wahrgenommen wurden. Für dich bedeutet das: Weniger versteckte Budget-Fresser, mehr strategische Kontrolle und letztendlich bessere ROI-Möglichkeiten für deine Google Ads Kampagnen.
Quelle: Searchengineland.com
Über die Autorin

Lisa-Marie Unger
Lisa-Marie hat 2018 Publizistik und Kommunikationswissenschaften abgeschlossen und arbeitet bei netpulse AG als Projektleiterin für Google Ads. Sie informiert über SEO (Suchmaschinenoptimierung) und führt Schulungen durch.