Lisa-Marie Unger • 12. September 2025

Google Ads Audits - So behältst du die Kontrolle

Während Google Ads immer stärker auf KI-gesteuerte Automatisierung setzt, fragen sich Werbetreibende: Wie optimierst du deine Kampagnen, wenn dir wichtige Daten vorenthalten werden? Manche Werbetreibenden berichten, dass manche Werbeausgaben mit versteckten Suchbegriffen verknüpft sind.


Suchbegriff-Analyse: Deine wichtigste Datenquelle

Auch wenn ein Grossteil der Suchbegriffe versteckt bleibt, sind die sichtbaren Begriffe Gold wert. Sie zeigen dir die Absicht und Relevanz derjenigen, die deine Anzeigen sehen und anklicken. Selbst Performance Max-Kampagnen bieten inzwischen mehr Transparenz bei Suchbegriffen.


Konzentriere dich bei der Suchbegriff-Analyse auf:


  • Top-Performer mit niedrigen Kosten pro Akquisition, die du noch nicht als Keywords buchst
  • Schwachstellen mit hohen Kosten, die du als negative Keywords ausschliessen solltest
  • Irrelevante Anfragen, die nichts mit deinem Angebot zu tun haben
  • Themenfremde Begriffe, die besser in anderen Anzeigengruppen mit passenderem Anzeigentext aufgehoben wären


Vorsicht vor automatischen Empfehlungen

Automatische Empfehlungen können ungewollte Änderungen vornehmen – wie das Hinzufügen von Assets oder Keywords. Während manche Empfehlungen durchaus hilfreich sind, solltest du die Auto-Apply-Einstellungen ausgeschaltet lassen und Empfehlungen manuell prüfen. Du behältst so die Kontrolle über deine Kampagnen.


Geräte-Targeting: Ein seltener Kontrollbereich

Im Bereich "Geräte" unter "Insights und Berichte" siehst du die Performance aufgeschlüsselt nach Mobilgeräten, Computern, Tablets und TV-Bildschirmen. Bei Target-CPA-Geboten sind Geräteanpassungen die einzige verfügbare Gebotsanpassung – nutze diese Kontrolle weise.


Mit ausreichend Daten kannst du positive oder negative Anpassungen für verschiedene Geräte vornehmen. Bei anderen Strategien wie Target Impression Share oder Maximize Conversions kannst du sogar einzelne Gerätetypen komplett ausschliessen.


Geografisches Targeting optimieren

Überprüfe regelmässig die "Übereinstimmende Standorte", um sicherzustellen, dass deine Anzeigen nur in gewünschten Gebieten erscheinen. Füge Standortausschlüsse hinzu, um Verschwendung in Gebieten zu vermeiden, in denen du nicht tätig bist.


Achte dabei auf die Standortoptionen in den Kampagneneinstellungen. In den meisten Fällen solltest du "Anwesenheit" wählen, um Personen zu erreichen, die sich tatsächlich in deinen Zielgebieten befinden – nicht nur diejenigen, die "Interesse" an diesen Orten zeigen.


Anzeigengruppen-Struktur

Während das Keyword-zu-Suchbegriff-Matching weniger präzise geworden ist, bleibt die Kontostruktur wichtig. Extreme Mikrosegmentierung wie Single Keyword Ad Groups (SKAGs) kann heute kontraproduktiv sein, da Algorithmen ausreichend Daten für informierte Gebotsbestimmungen benötigen.


Stelle sicher, dass Keywords innerhalb einer Anzeigengruppe thematisch zusammenpassen und zum Anzeigentext passen. Wenn du beispielsweise Sandburg-Bau anbietest, gehören "professioneller Sandburg-Bau" und "Sandburg-Bau-Services" in dieselbe Anzeigengruppe. "Sandkatzen-Skulpturen" würden jedoch eine eigene Gruppe mit relevanterem Text benötigen.


Platzierungen im Blick behalten

Überprüfe regelmässig deine Platzierungsberichte und schliesse unerwünschte Platzierungen aus. Achte besonders auf:


  • Schwache Performer mit vielen Impressionen und hohen Kosten
  • Abnormal hohe Klickraten, die oft auf "Junk-Sites" hindeuten
  • Websites für Kinder, die Elterngeräte nutzen könnten
  • Fragwürdige Domains (z.B. mit ".xyz"-Endung)


Bei Performance Max musst du Platzierungsausschlüsse auf Kontoebene über "Inhaltliche Eignung" im Tools-Menü verwalten.


First-Party-Daten strategisch nutzen

In der modernen Marketing-Landschaft sind First-Party-Daten unverzichtbar:


  • Kundenlisten intelligent einsetzen: Synchronisiere deine Listen und überprüfe Ausschlüsse, um bestehende Kunden nicht unnötig anzusprechen
  • Daten als Grundlage nutzen: Verwende Listen für Lookalike-Audiences in Demand Gen oder als Zielgruppensignale in Performance Max
  • Zielgruppen-Erweiterung kontrollieren: Schalte bei Customer Match oder Remarketing-Listen die automatische Erweiterung aus


Conversion-Tracking als Fundament

Korrektes Conversion-Tracking sollte der Ausgangspunkt jedes Google Ads-Kontos sein. Bestätige mit dem Google Tag Manager-Vorschaumodus, dass Conversion-Tags bei den richtigen Aktionen ausgelöst werden.


Implementiere Enhanced Conversions für Web und Leads, um trotz iOS-Datenschutzeinstellungen und Browser-Beschränkungen genauere Tracking-Ergebnisse zu erzielen.


Fazit

KI-gesteuerte Features können die Performance steigern, aber echter Erfolg kommt davon, zu wissen, welche Hebel du noch kontrollierst. Mit den richtigen Überprüfungen und Anpassungen kannst du Googles Automatisierung sauber steuern.


Quelle: Searchengineland.com

Über die Autorin

Eine Frau mit lockigem Haar trägt ein weißes Hemd und lächelt.

Lisa-Marie Unger

Lisa-Marie hat 2018 Publizistik und Kommunikationswissenschaften abgeschlossen und arbeitet bei netpulse AG als Projektleiterin für Google Ads. Sie informiert über SEO (Suchmaschinenoptimierung) und führt Schulungen durch.


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