GEO ist bereits Realität - Warum Generative Engine Optimization ernst zu nehmen ist
Die Diskussion um GEO (Generative Engine Optimization) spaltet die SEO-Community. Während die einen es als überflüssig abtun, argumentieren andere, dass GEO bereits Realität ist. Falls du dich fragst, auf welcher Seite du stehen solltest: Die Fakten sprechen eine ziemlich deutliche Sprache.
GEO ist mehr als ein LinkedIn-Hype
"Generative Engine Optimization" wurde nicht von einem Marketing-Guru auf LinkedIn erfunden. Der Begriff wurde im Dezember 2023 offiziell in einem Forschungspapier eingeführt und hat seither seinen Weg in Konferenzvorträge, Branchenanalysen und Diskussionen unter Praktikern gefunden. Marketer und Forscher verwenden ihn bereits aktiv. Das ist frühe Adoption, nicht Wunschdenken.
Sprache entwickelt sich – Technologie auch
Denk an Apple: Niemand assoziiert diese Marke primär mit Obst. Die Tech-Branche ist voll von neu definierten Begriffen. "Cloud" bedeutet nicht mehr nur Wolken am Himmel, "Cookies" sind längst nicht nur Kekse und "Spam" ist mehr als Dosenfleisch. Wir haben diese Begriffe nicht wegen ihres "sprachlichen Ballasts" abgelehnt – im Gegenteil, wir haben sie übernommen und weiterentwickelt.
GEO folgt demselben Muster. Sprache passt sich an technologische Entwicklungen an, nicht umgekehrt.

Die Aussprache ist kein Hindernis
Das Argument, niemand würde "G-E-O" sagen, hält der Realität nicht stand. Der Begriff wird bereits auf Konferenzen und in Meetings verwendet. Es ist ein Buchstabe Unterschied zu "S-E-O" – selbst ein vierjähriges Kind kann diese drei Buchstaben aussprechen.
Wir haben unzählige Abkürzungen, die nicht "perfekt" sind: CTR, CRO, ASO, CWV oder GSC. GEO ist sogar einprägsamer als viele davon. Ob du es als "Gee-Oh" oder "G-E-O" aussprichst, spielt keine Rolle – beide Varianten funktionieren.
Suchmaschinen folgen der Sprache
Die Behauptung, GEO könne nicht gegen etablierte Bedeutungen in Google oder LLM-Trainingsdaten konkurrieren, ist kurzsichtig. Content Marketing war Anfang der 2010er Jahre kaum bekannt. Mitte der 2010er Jahre war es Mainstream – mit eigenen Konferenzen, Software, Teams und Agenturen.
Such-Intent verändert sich. Authority verschiebt sich. Google passt sich an die Art an, wie die Community Sprache verwendet. Genau so gewinnen neue Begriffe an Zugkraft. GEO folgt exakt diesem Pfad.
SEO ist selbst kein perfekter Name
Vergessen wir nicht: "Search Engine Optimization" ist ebenfalls ein ziemlich dämlicher Name. Wir optimieren nicht Suchmaschinen – wir optimieren Inhalte für Suchmaschinen. SEO hätte genauso gut "Content Optimization for Search Engines" (COSE?) heissen können.
Übrigens ist SEO nicht einmal ein Akronym, sondern ein Initialismus. Du sagst nicht "See-Oh", sondern buchstabierst: S-E-O. Dasselbe gilt für G-E-O.
Warum sollten wir GEO also an linguistischen Reinheitsstandards messen, die wir bei SEO nie angelegt haben? GEO ist genauso "schlecht" oder "gut" wie SEO.
Und wie SEO wird es sich durchsetzen, wenn es nützlich ist.
Eine Chance für ein Rebranding
SEO als Disziplin wurde schon immer unterschätzt und missverstanden. Von aussen wird es oft auf Klischees über "Google austricksen" oder "Keyword-Stuffing" reduziert, während wir in der Branche wissen: SEO treibt Sichtbarkeit, Umsatz und langfristiges Wachstum für Unternehmen jeder Grösse.
Deshalb ist GEO wichtig. Es geht nicht nur um die Anpassung an KI-gesteuerte Suche. Es ist eine Chance, unser Feld für die nächste Ära neu zu positionieren und den Ballast abzuwerfen, den SEO zwei Jahrzehnte lang getragen hat.
GEO signalisiert, dass Optimierung nicht statisch ist. Sie entwickelt sich mit der Technologie weiter – und der Wert der Menschen, die sie betreiben, auch.
GEO ist bereits da
Generative Engine Optimization beschreibt die Realität, wie sich Suche verändert.
GEO versucht, den echten Wandel in der Optimierungspraxis zu definieren, während KI-gesteuerte Suche die Art der Entdeckung von Inhalten neu gestaltet. Der Begriff zirkuliert bereits in der Wissenschaft und Marketing-Industrie. Communities übernehmen ihn.
Die Frage ist nicht, ob GEO "passieren" wird. Es ist bereits passiert. Die einzige Frage, die du dir stellen solltest ist, wie du damit umgehst und deine digitalen Aktivitäten anpassen kannst.
Quelle: Searchengineland.com
Über die Autorin

Lisa-Marie Unger
Lisa-Marie hat 2018 Publizistik und Kommunikationswissenschaften abgeschlossen und arbeitet bei netpulse AG als Projektleiterin für Google Ads. Sie informiert über SEO (Suchmaschinenoptimierung) und führt Schulungen durch.