Lisa-Marie Unger, Okt. 03, 2023

Google Ads - Die optimale Verwendung von Zielvorhaben

Wer schonmal eine Google Ads Kampagne eingerichtet hat, ist mit der Einstellung der Kampagnen-Zielvorhaben vertraut. Doch mehr als einmal kommt es vor, dass man sich fragt, welches Ziel denn in meinem Fall wirklich optimal wäre. In diesem Artikel wollen wir das Thema Kampagnen-Ziele genauer anschauen.


Der Verkaufstrichter und die Kampagnenziele


Man kann die unterschiedlichen Zielvorhaben den verschiedenen Steps im Verkaufstrichter zuordnen. Dies wollen wir auch im heutigen Artikel tun. Um den Verkaufstrichter nochmal in Erinnerung zu rufen, haben wir diesen im Folgenden grafisch aufbereitet. 



Die verschiedenen Kampagnenziel

In Google Ads stehen uns verschiedene Kampagnenziele zur Verfügung. Wir wollen diese etwas genauer analysieren und erläutern, wann sich welches für die Kampagne eignet. 

Screenshot Zielvorhaben Google Ads
Bild Leads

1-Umsätze


Das Bestreben nach «Umsätzen» könnte viele Menschen anziehen, denn wer möchte nicht gerne seinen Gewinn steigern? Es ist jedoch ratsam, dieses Ziel nur dann zu wählen, wenn auf der Zielseite der Anzeige tatsächlich Verkaufsaktivitäten stattfinden. Es geht also nicht bloss darum, Besucher auf deine Seite zu lenken, sondern sie dazu zu bewegen, einen Kauf zu tätigen. Google nutzt seinen Algorithmus, um die Anzeige an Personen auszurichten, bei denen eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass sie tatsächlich einen Kauf durchführen werden. Dabei ist die Art des Produkts unwichtig, es kann sich um physische Waren, Dienstleistungen oder digitale Produkte handeln. Du kannst auch Up- und Cross-Selling in Betracht ziehen, indem du Nutzer ansprichst, die bereits einen Kauf bei dir getätigt haben.


Die Kampagnenzielsetzung «Umsätze» eignet sich besonders gut im unteren Bereich des Verkaufstrichters, wenn die Benutzer bereits mit deiner Marke vertraut sind und sich dem Kauf bereits näher befinden. Es ist empfehlenswert, in diesem Fall eine Gebotsstrategie auszuwählen, die auf Klicks ausgerichtet ist.


Beispiel: Eine Anbieterin für Yoga-Onlinekurse möchte mehr Anmeldungen erhalten. Mit dem Ziel «Umsätze» können die Anzeigen gezielt den Personen ausgestrahlt werden, die danach suchen und auch bereit sind, für einen Kurs zu bezahlen. 

2-Leads


Leads stellen oft einen der anfänglichen Schritte in der Beziehung zwischen deinem Unternehmen und potenziellen Kunden dar. Bei einem Lead entscheiden sich Personen freiwillig dazu, dir ihre Kontaktdaten zur Verfügung zu stellen, was dir ermöglicht, sie später zu kontaktieren. Dies kann beispielsweise durch das Abonnieren von Newslettern, das Herunterladen von Whitepapers, das Buchen von Terminen oder das Ausfüllen anderer Formulare geschehen. Viele B2B-Unternehmen setzen auf Leads, um mit potenziellen Kunden in Kontakt zu treten, da sich der Verkaufsprozess hier oft über einen längeren Zeitraum erstreckt. Im B2C-E-Commerce werden Leads in der Regel nur in Form von Newsletter-Abonnements gesammelt.


Das Kampagnenziel Leads ist besonders geeignet für den mittleren Bereich des Verkaufstrichters, wenn die Nutzer bereits mit deiner Marke vertraut sind, aber noch Vergleiche mit anderen Unternehmen anstellen oder weitere Informationen über dein Produkt benötigen.


Beispiel: Ein Unternehmen bietet unterschiedliche Online Marketing Massnahmen an. Um die Preise ausfindig zu machen, können diese als PDF heruntergeladen werden. 

3-Website Zugriffe


«Website-Besuche» stellen einen der ersten Anhaltspunkte für den Erfolg deiner Webseite dar. Wenn du dieses Ziel auswählst, strebt Google danach, möglichst viele Personen auf deine Webseite zu lenken. Die Frage, ob diese Personen früher oder später zu Kunden werden, rückt dabei in den Hintergrund. Das primäre Ziel besteht darin, die Sichtbarkeit deiner Seite zu erhöhen und die Interaktionen zu steigern.


Das Kampagnenziel «Website-Besuche» ist besonders geeignet im oberen Bereich des Verkaufstrichters, wo Benutzer möglicherweise noch nicht wissen, ob sie deine Marke und dein Produkt benötigen. Auf deiner Zielseite solltest du hier die Herausforderungen ansprechen, die durch dein Produkt gelöst werden können.

Zum Beispiel: Eine Bloggerin, möchte einen Beitrag zu einem spezifischen Produkt pushen, da das Produkt von ihrem Lieblingsunternehmen gesponsert wird, wenn sie genügend Menschen erreicht. Hierfür wählt sie das Kampagnenziel «Website-Zugriffe» aus. 

Grafik Marketingkanäle

4-Produkt- und Markenkaufbereitschaft


Dieses Ziel zielt darauf ab, Nutzer genau dann anzusprechen, wenn sie vor der Entscheidung stehen, entweder dein Produkt oder die Produkte der Konkurrenz zu wählen. Dieses Ziel ist besonders geeignet, wenn du in einem hart umkämpften Markt agierst und die Positionierung deiner Marke als führend in der Branche anstrebst. Das Hauptziel besteht darin, potenziellen Kunden zu zeigen, dass deine Marke die überlegene Wahl ist und sie schliesslich dazu zu bewegen, sich für dein Produkt zu entscheiden.


Die 
Kampagnenzielsetzung "Produkt- und Markenkaufbereitschaft" eignet sich besonders gut für den mittleren und unteren Teil des Verkaufstrichters. Zu diesem Zeitpunkt sind Kunden bereits mit deiner Marke vertraut und haben ein spezifisches Produkt im Blick, müssen jedoch noch die Wahl des Herstellers treffen. Hierbei ist es entscheidend, die Anzeigen deiner Konkurrenz genau zu analysieren und sorgfältig zu überlegen, wie du deine eigenen Anzeigen ansprechender gestalten kannst. Diese Art von Kampagnen wird auch häufig im Zusammenhang mit Produktneueinführungen verwendet.


Beispiel: Wenn eine Marke zum Marktführer ernannt werden möchte. 



5-Markenbekanntheit und Reichweite


Mit diesem Ziel erreichst du, dass deine Marke oder dein Unternehmen weithin bekannt wird und rasch an Reichweite gewinnt. In diesem Stadium steht nicht die Generierung von Verkäufen oder Leads im Vordergrund. Stattdessen konzentriert sich dieses Ziel darauf, die Markenbekanntheit zu steigern und die Reichweite auszudehnen. Dies stellt sicher, dass dein Unternehmen nicht nur gesehen, sondern auch in Erinnerung behalten wird. Dadurch denken potenzielle Kunden an dein spezifisches Produkt, wenn sie Bedarf haben.


Die Zielsetzung «Markenbekanntheit und Reichweite» eignet sich immer dann, wenn etwas Neues ins Spiel kommt. Das kann die Gründung deines Unternehmens sein, die Einführung eines neuen

Produkts oder eine Neudefinition deiner Marke (Rebranding). Grundsätzlich eignet sich dieses Ziel für alle Stufen des Verkaufstrichters, da es sowohl neue Kunden als auch bestehende Kunden erreicht.


Beispiel: Wenn ein Unternehmen das eigene Branding verändert und dieses nun bekannt machen möchte. Als Beispiel wäre hier der Umstieg vom Telefonanbieter Orange zu Salt. zu nennen.


6-App Werbung


Mithilfe dieses Ziels erzielst du eine gesteigerte Präsenz sowie vermehrte Downloads für deine Anwendung (App). Es fokussiert sich sowohl auf die Installation der App als auch auf die Interaktionen innerhalb der Anwendung.


Die
Zielsetzung «App-Werbung» ist für alle Phasen des Verkaufstrichters geeignet, da sie nicht nur dazu beiträgt, neue Downloads zu generieren, sondern auch dazu verwendet werden kann, bestehende Nutzer an die Nutzung der App zu erinnern.


Beispiel: Wenn ein Unternehmen der eigenen App neue Funktionen hinzufügt, können sie auf diesem Wege mit den Nutzern geteilt werden. 



7-Lokale Ladenbesuche und Werbeaktionen


Dieses Ziel ist empfehlenswert, wenn du ein stationäres Geschäft besitzt und das Ziel verfolgst, mehr Besucher in deinen Laden zu locken. Potenzielle Kunden sehen deine Anzeigen online und entscheiden sich daraufhin, deinen Laden persönlich aufzusuchen. Du kannst dieses Ziel auch nutzen, um Kunden auf besondere Ereignisse wie neue Produktsortimente oder Sonderaktionen in deinem Geschäft aufmerksam zu machen.


Das Ziel «Lokale Geschäftsbewerbung» ist insbesondere für die mittlere und untere Phase des Verkaufstrichters geeignet. Menschen werden dein Geschäft in der Regel nur besuchen, wenn sie bereits eine klare Vorstellung davon haben, was sie benötigen. Personen in der mittleren Phase suchen möglicherweise nach Beratung, während Kunden in der unteren Phase bereits genau wissen, was sie kaufen möchten und es vielleicht vor dem Kauf ansehen oder in die Hand nehmen möchten. Dies gilt besonders für Offline-Einkäufe und Rückgabemöglichkeiten.


Es ist wichtig, für diese Anzeigen immer lokales Targeting zu verwenden, um sicherzustellen, dass nur Benutzer in unmittelbarer Nähe deine Anzeigen sehen. Es wäre ineffektiv, wenn jemand in Genf deine Anzeigen sieht, wenn dein Geschäft in Zürich ist.


Beispiel: Wenn ein Vortrag einer bekannten Künstlerin in Zürich stattfindet, kannst du so ihre Fans und Interessenten anlocken. 

8-Kampagne ohne Zielvorhaben erstellen


Google Ads ermöglicht zwar das Schalten von Kampagnen ohne spezifisches Zielvorhaben, jedoch ist es in der Regel nicht empfehlenswert, diese Funktion zu verwenden. Wenn du Kampagnen erstellst, sollte immer ein klar definiertes Ziel im Vordergrund stehen, das du verfolgen möchtest. Es gibt natürlich immer Ausnahmen. Solltest du dich unsicher fühlen, kannst du dich jederzeit an uns wenden.


Quelle: 121watt.de & netpulse: https://www.netpulse.ch/google-ads 

Über die Autorin

Lisa-Marie Unger

Lisa-Marie hat ihr Studium in Publizistik- und Kommunikationswissenschaften 2018 an der Universität Zürich abgeschlossen. Seither arbeitet sie als Projektleiterin im Bereich Google Ads für die netpulse AG. 2022 hat sich ihr Schwerpunkt auf den Bereich Content Creation verlagert. Sie versorgt sowohl Kunden, als auch Mitarbeiter mit Neuigkeiten und Anleitungen aus den Bereichen SEO, Local SEO, Google Ads, Social Media, Google Analytics, GA4 uvm. Ausserdem widmet sie sich der internen und externen Schulung.


Hast du Fragen an Lisa-Marie? Dann schreib ihr gerne ein E-Mail.

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