Lisa-Marie Unger, Jan. 04, 2024

SEO - Third Party Content und die Google Regeln

Seitdem Medienverlage ihren Weg ins Internet gefunden haben, streben SEO-Spezialisten danach, Werbeflächen auf diesen Websites zu nutzen, um rasch mehr Aufmerksamkeit zu generieren.


Diese Praxis ist keine Neuheit und wurde in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder in missbräuchlicher Weise angewandt. Tatsächlich hat sie sich so sehr negativ entwickelt, dass sie den bezeichnenden Namen "Parasiten-SEO" erhalten hat.

Funktionsweise des Hilfreiche-Inhalte-Systems

Die Parasiten SEO

Parasiten-SEO tritt auf, wenn Dritte Inhalte auf einer etablierten Website veröffentlichen, um von deren Autorität zu profitieren und rasch mehr Aufmerksamkeit zu erlangen. Diese Praxis ist häufig bei grossen Medienverlagen und Nachrichtenagenturen anzutreffen.


Dahinter befindet sich hauptsächlich ein finanzielles Interesse.


Die Drittpartei übernimmt die gesamte Arbeit, während die Website lediglich die Inhalte hostet. Dies bietet eine unkomplizierte Möglichkeit zur Umsatzbeteiligung! Diese Drittanbieter setzen oft auf Affiliate-Marketing oder stellen allgemein interessante Inhalte bereit, um entweder Affiliate-Einnahmen oder Werbeeinnahmen zu generieren.


Google’s Regeln

Google aktualisierte seine Dokumentation zu hilfreichen Inhalten im September 2023 und enthielt folgenden Text:


"Wenn Sie Inhalte von Drittanbietern auf Ihrer Hauptseite oder in Ihren Subdomains hosten, sollten Sie sich bewusst sein, dass solche Inhalte bei der Bewertung der Nützlichkeit von Inhalten und anderen von uns generierten Signalen für Ihre Website berücksichtigt werden können... Wir empfehlen, diese Inhalte für die Indizierung durch Google zu blockieren."


Für Drittanbieter und Medienverlage, die derzeit Partnerschaften eingehen, war diese Ankündigung zweifellos besorgniserregend.


Google’s Aussagen und die Realität der Dinge

Das Hosting von Inhalten Dritter verstösst nicht gegen die Richtlinien von Google.


Es ist verlockend, das, was Google verkündet, wortwörtlich zu nehmen und danach zu handeln. Doch ihr Algorithmus ist weitaus komplexer, als sie jemals umfassend erklären könnten.


Google’s Signale

Google’s Zitat lautet: "Wenn Sie Inhalte von Drittanbietern auf Ihrer Hauptseite oder Ihren Subdomains hosten, sollten Sie wissen, dass diese Inhalte in die von uns generierten Signale für die gesamte Seite einfliessen können, wie z. B. die Nützlichkeit der Inhalte."


Was das bedeutet:


Wenn du Teile deiner Website für Drittanbieter zur Verfügung stellst, werden alle von ihnen produzierten Inhalte in die Gesamtbewertung der Website einbezogen.


Die Realität:


Die Verwendung von standortweiten Signalen durch Google ist keine neue Praxis. Es ist wichtig zu verstehen, dass Google eine Kombination von seitenbezogenen und standortweiten Signalen gleichzeitig nutzt. Alle Ranking-Faktoren können zu einem bestimmten Zeitpunkt unterschiedlich gewichtet werden, abhängig von der jeweiligen Suchabsicht.


Eine weitere Realität ist, dass grosse Nachrichten- und Medienverlage aufgrund ihrer langen Geschichte bereits zu den grössten Websites im Internet gehören. Dies bedeutet, dass sie auch ohne Inhalte von Drittanbietern von Aktualisierungen bezüglich hilfreicher Inhalte betroffen sein können, da sie bereits minderwertige Inhalte auf ihrer Website haben.


Als jemand, der aktiv Inhalte auf Websites von Drittanbietern veröffentlicht, bin ich daher äusserst wählerisch bei der Auswahl der Medienanbieter, mit denen ich zusammenarbeite. Ich möchte nicht die Zeit und Anstrengung meines Teams in eine Website investieren, auf der wir nur schwerlich gute Platzierungen erzielen können.


Inhalte von Drittanbieter auf der Hauptseite

Was das bedeutet:


Es ist gängige Praxis, dass Medien- und Nachrichtenseiten spezielle Bereiche ihrer Website für Drittanbieter einrichten. Dies können Unterordner oder Subdomains sein. In diesen Bereichen haben Dritte die Freiheit, Inhalte zu veröffentlichen, erhalten jedoch keine internen Verlinkungen von der Hauptwebsite.


Die Realität:


Für Google ist dies ein negatives Signal, da es nahezu explizit darauf hinweist, dass diese Inhalte nur gemietet sind und der Herausgeber keine Verbindung zu ihnen herstellen möchte, ausserhalb der Nutzung der Stammdomain und des Brandings.


Diese Vorgehensweise ist für den Drittanbieter nicht vorteilhaft und sollte überdacht werden. Wenn du dich in einer solchen Situation befindest, ist es ratsam, mit dem Herausgeber zu besprechen, wie du natürliche interne Verlinkungen zu deinen Inhalten hinzufügen kannst.


Wen meint Google also?

Google bezieht sich hauptsächlich auf lokale Nachrichtenseiten und grössere Medienverlage, die aktive Inhalte von Dritten auf ihren Seiten eingebunden haben. Negative Beispiele wären:


  • Wenn der Third Party Content völlig isoliert ist
  • Der Inhalt hört sich nach KI Autor an
  • Es gibt keinen richtigen Urheber


Wie hoste ich Third Party Content?

Es gibt Möglichkeiten, wie du dies richtig angehen kannst, indem du den Nutzern einen echten Mehrwert bietest.

 

1. Markenkonform bleiben:


Deine Inhalte sollten im Einklang mit dem übergeordneten Thema stehen. Wenn du beispielsweise mit einem Medienverlag zusammenarbeitest, der sich auf Wohnkultur spezialisiert hat, ist es wichtig, sicherzustellen, dass alle von dir produzierten Inhalte in diese Nische passen. Dies kann für Nachrichtenseiten eine Herausforderung darstellen, aber vielleicht gibt es kreative Wege, sinnvolle Inhalte für Nachrichtenseiten zu erstellen.


2. Qualifizierte Experten einbeziehen:


Besonders bei Expertise, Autorität und Vertrauenswürdigkeit (E-A-T)-relevanten Inhalten ist es entscheidend, qualifizierte Fachleute einzubeziehen. Du wirst überrascht sein, wie viele Experten bereit sind, Inhalte zu überprüfen oder sogar zu verfassen, wenn dies bedeutet, dass sie an einem angesehenen Ort erwähnt werden. Erstelle aussagekräftige Autorenseiten, um den Nutzern zu zeigen, warum sie diesen Experten vertrauen sollten.


3. Finden und Erstellen von natürlichen internen Verlinkungsmöglichkeiten:


Wenn deine Inhalte zum Gesamtkonzept der Website passen, sollten natürliche interne Verlinkungsmöglichkeiten leicht zu finden sein. Wenn keine solchen Verlinkungsmöglichkeiten vorhanden sind, arbeite mit deinem Team zusammen, um sinnvolle Inhalte zu erstellen, die auf natürliche Weise auf die Drittanbieterinhalte verweisen können.


4. Zusammenarbeit mit der Muttergesellschaft:


Eine enge Zusammenarbeit mit der Muttergesellschaft ist entscheidend, um sicherzustellen, dass deine Inhalte mit dem Rest der Website harmonieren. Da es sich bei der Aktualisierung hilfreicher Inhalte um ein standortweites Signal handelt, müssen alle Inhalte auf der Website in Bezug auf den Ton und die Botschaften konsistent sein.


Fazit

Auch Google’s Bekanntmachungen können manchmal nicht zu 100% korrekt sein. Es lohnt sich immer, die Situation genauer zu betrachten und dadurch zu erkennen, wo es noch Optimierungen oder Richtigstellungen braucht.


Achte also auf die Anzeichen dafür, wohin Google sich bewegt, und konzentriere dich stets darauf, deinen Nutzern das beste Erlebnis zu bieten.


Quelle: Searchengineland.com         

Über die Autorin

Lisa-Marie Unger

Lisa-Marie hat ihr Studium in Publizistik- und Kommunikationswissenschaften 2018 an der Universität Zürich abgeschlossen. Seither arbeitet sie als Projektleiterin im Bereich Google Ads für die netpulse AG. 2022 hat sich ihr Schwerpunkt auf den Bereich Content Creation verlagert. Sie versorgt sowohl Kunden, als auch Mitarbeiter mit Neuigkeiten und Anleitungen aus den Bereichen SEO, Local SEO, Google Ads, Social Media, Google Analytics, GA4 uvm. Ausserdem widmet sie sich der internen und externen Schulung.


Hast du Fragen an Lisa-Marie? Dann schreib ihr gerne ein E-Mail.

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