Lisa-Marie Unger, Aug. 22, 2023

SEO - Content Pruning und wie es richtig funktioniert

Im heutigen Artikel wollen wir das Thema «Content pruning» etwas genauer analysieren. Als Beispiel wollen wir den Fall CNET nutzen. Das Unternehmen hatte tausende von Seiten entfernt, was ihnen nicht wirklich Vorteile im Bereich der Suchmaschinenoptimierung gebracht hat.


Die Aktionen von CNET in der Übersicht

Gemäss Gizmodo wurden in den letzten Wochen "Tausende von Artikeln" entfernt (CNET verweigerte eine exakte Anzahl). CNET bestätigte, dass es sich von einigen Inhalten getrennt habe und traf Entscheidungen darüber, welche «alten» Seiten «umgeleitet, neu ausgerichtet oder entfernt» werden sollten. Diese Entscheidungen trafen sie basierend auf folgenden Metriken:


  • Anzahl Seitenaufrufe
  • Backlink Profile
  • Vergangene Zeit seit dem letzten Update


CNET’s Statement

CNET äusserte sich, wie folgt zu den Anpassungen, die von ihnen vorgenommen wurden: «Das Löschen von Seiten sendet ein Signal an Google, das besagt, dass CNET frisch und relevant ist und es wert ist, in den Suchergebnissen höher als unsere Konkurrenten platziert zu werden.»


Das Problem erklärt

CNET hatte den Eindruck, dass es sich SEO-technisch einen Gefallen mache, indem es Content massenhaft löscht. Dies ist leider nicht der Fall.


Eine grössere Sichtbarkeit in den organischen Suchergebnissen wird vielmehr durch die Veröffentlichung relevanter, vertrauenswürdiger, hilfreicher und qualitativ hochwertiger Inhalte auf einer technisch gut aufgestellten Website erreicht.


Google zielt darauf ab, Websites nicht zu begünstigen, die hauptsächlich von SEO-Traffic abhängig sind. Das System zur Bewertung von nützlichen Inhalten soll vielmehr solche Websites bevorzugen, die in erster Linie Inhalte für Nutzer und nicht primär für Suchmaschinen erstellen.


Zusätzlich gibt es keine "Bestrafung" für veraltete Inhalte auf einer Webseite. Google wird CNET oder einer anderen Webseite keine manuellen Massnahmen auferlegen, nur weil sie einen Artikel aus dem Jahr 2015, 2007, 2003 oder einem anderen Jahr veröffentlicht haben.

Die Grafik handelt um den Leitfaden zu Ranking-Systemen der Google Suche

Die Quintessenz dieses Falls

Das Löschen von veralteten Inhalten kann sich positiv auf die SEO-Leistung auswirken. Jedoch wird das einfache Löschen von alten Inhalten, lediglich aufgrund ihres Alters, wahrscheinlich nicht viel bringen. Die Strategie des Löschens, Verbessernden und Konsolidierens von Inhalten sollte jedoch in die SEO-Strategie einbezogen werden. Dies trägt dazu bei, die gesamte Qualität der Inhalte zu steigern. Oder, wie es einmal von John Mueller, einem bekannten «Googler», formuliert wurde, hilft es dabei, "den eigenen Ruf als Experte auf diesem Thema zu stärken".


Die Frage, die man sich hier vielmehr stellen sollte, ist: wie gehe ich korrekt und für meine Website hilfreich vor?


John Mueller hat hierfür einzelne Zitate/Aussagen geteilt, die beim sog. Content Pruning unterstützen dürften:


  1. "Sie können verschiedene Faktoren heranziehen, um eine Liste *potentiell* nicht hilfreicher Inhalte zu erstellen - Alter, Traffic, Bounce, Verweildauer auf der Website usw. - Das ist ein guter Ausgangspunkt, aber verwenden Sie ihn nicht als alleinigen Entscheidungsfaktor. Nur wenige Menschen lesen Ihre "Über uns"-Seite, und sie hat sich wahrscheinlich seit Jahren nicht mehr verändert, aber ich würde nicht empfehlen, sie zu löschen, weil sie für Ihre Website und für das Web einen einzigartigen Wert hat. Auf der anderen Seite gibt es eine Menge Dinge, die keinen einzigartigen Wert mehr haben, und die sollten Sie auf jeden Fall streichen.»
  2. «…Das Alter der Inhalte sollte nicht der einzige entscheidende Faktor sein. (Genauso wie der Traffic nicht der einzige Faktor sein sollte.)…Nachrichteninhalte (Originalberichterstattung) unterscheiden sich von zufälligen Inhaltsseiten, IMO. Alte Nachrichteninhalte haben in der Regel einen Wert…Das blinde Löschen von Inhalten verbessert die SEO nicht."
  3. "Letztendlich gibt es keinen SEO-Vorteil, wenn man alte Nachrichten beibehält, die Anzahl der Nutzer, die nach ihnen suchen, wird sehr gering sein, und es ist wahrscheinlich auch nicht gut für die Konversionen. Aber es sind historische Nachrichten, und es gibt definitiv keinen SEO-Nachteil".
  4. "Ich bin absolut nicht der Meinung, dass alte Nachrichtenartikel per se irrelevant sind. ... Meiner Meinung nach ist es eine schreckliche Idee, alte Nachrichteninhalte / Originalberichte zu löschen. Das ist nicht vergleichbar mit dem Aufräumen von Dokumentation oder Marketingmaterial."


Fazit

Man kann also sagen, dass das Löschen von Inhalten per se nicht als schlecht bezeichnet werden kann. Das Problem liegt im blinden entfernen von einer grossen Menge an Content. Wenn man strategisch vorgeht und den Fokus auf den Nutzern hält, sollte Content Pruning gut funktionieren.


Quelle: Searchengineland.com 

Über die Autorin

Lisa-Marie Unger

Lisa-Marie hat ihr Studium in Publizistik- und Kommunikationswissenschaften 2018 an der Universität Zürich abgeschlossen. Seither arbeitet sie als Projektleiterin im Bereich Google Ads für die netpulse AG. 2022 hat sich ihr Schwerpunkt auf den Bereich Content Creation verlagert. Sie versorgt sowohl Kunden, als auch Mitarbeiter mit Neuigkeiten und Anleitungen aus den Bereichen SEO, Local SEO, Google Ads, Social Media, Google Analytics, GA4 uvm. Ausserdem widmet sie sich der internen und externen Schulung.


Hast du Fragen an Lisa-Marie? Dann schreib ihr gerne ein E-Mail.

Share by: