Lisa-Marie Unger • 9. September 2025

LinkedIn Ads vs. Google Ads - Dein strategischer Entscheidungsguide

Die ewige Frage im B2B-Marketing: Soll ich in Google Ads oder LinkedIn Ads investieren? Die gute Nachricht: Meist ist es keine Entweder-oder-Entscheidung. Aber es gibt klare Signale, die dir helfen, dein Budget und deine Zeit richtig zu priorisieren.


Nachfrage erzeugen vs. abfangen

Bevor du dich für einen Werbekanal entscheidest, solltest du dein Ziel klar definieren: Willst du bestehende Nachfrage abfangen oder neue Nachfrage erzeugen?



Nachfrage abfangen (Demand Capture): Das ist der Fall, wenn bereits Wissen und Interesse für dein Produkt existieren. Meist handelt es sich um etablierte Produkte mit einem klaren Suchvokabular. Menschen wissen bereits, ob sie deine Lösung brauchen, und suchen aktiv danach.


Nachfrage erzeugen (Demand Generation): Hier ist dein Produkt möglicherweise neu am Markt und erfordert Aufklärungs- und Awareness-Arbeit. Es gibt noch kein definiertes Suchvokabular, und deine Zielgruppe sucht nicht aktiv nach deiner Lösung. Du musst proaktiv auf sie zugehen.

Ein Screenshot einer Website mit einem Bild einer Stadt und einer Suchleiste.

Google Ads: Der Nachfrage-Abfänger

Google Ads Search-Kampagnen glänzen beim Abfangen von Käufern, die bereits am Markt aktiv sind und nach einer Lösung suchen. Solange dein Zielmarkt die richtige Sprache hat, um dich zu finden, ist das ein fantastischer Weg, mehr Kunden zu gewinnen.


Google eignet sich besonders, wenn:

  • Dein Produkt ein definiertes Suchvokabular hat
  • Interessenten das Problem kennen und nach Lösungen suchen
  • Du hochkonvertierende Angebote hast (Demo, Beratung, Trial)


LinkedIn Ads: Der Nachfrage-Erzeuger

LinkedIn Ads können deine Zielkunden über präzises Audience-Targeting erreichen. Dieser Kanal brilliert darin, B2B-Entscheider zu erreichen, die noch nicht aktiv suchen.


LinkedIn eignet sich besonders, wenn:

  • Du im Go-to-Market-Modus bist oder eine neue Lösung einführst
  • Es kein klares Suchvokabular gibt
  • Du deine Zielgruppe über das Problem und deine Lösung aufklären musst


LinkedIn ermöglicht es dir, die richtige Botschaft vor die richtigen Personen zu bringen – basierend auf Jobtitel, Funktion, Seniorität, Unternehmensgrösse und mehr.


Das "Was" vs. "Wer" Framework

Ein weiterer hilfreicher Ansatz ist die Unterscheidung zwischen zwei Targeting-Mechanismen:


"Was"-Targeting: Menschen suchen nach etwas Bestimmtem. Das deutet darauf hin, dass Search-Kampagnen mit High-Intent-Keywords erfolgreich sein werden.


"Wer"-Targeting: Der Fokus liegt auf den Attributen des potenziellen Käufers. Sie sind möglicherweise gar nicht auf dem Markt für dein Angebot, aber du hast eine definierte Reihe von Eigenschaften, die deinen idealen Kunden entsprechen.


Für B2B eignet sich das perfekt für LinkedIn Ads, da du verschiedene berufliche und Unternehmensattribute in dein Kampagnen-Targeting einbauen kannst.


Warum Suchvokabular in Go-to-Market-Phasen entscheidend ist

Viele B2B-Unternehmen übersehen: Wenn niemand weiss, wonach er suchen soll, werden deine Google Search-Kampagnen nicht funktionieren.


In Go-to-Market-Szenarien gilt:


  • Käufer wissen noch nicht, wie sie das Problem beschreiben sollen
  • Die Kategorie ist neu oder undefiniert
  • High-Intent-Keywords sind begrenzt oder existieren nicht


In diesen Fällen solltest du LinkedIn Ads oder andere Demand-Gen-Kanäle für den Grossteil deiner Werbeinvestition nutzen.

Aber du musst Google nicht komplett abschreiben:


  • Führe Branded Search aus, um deinen Namen zu schützen
  • Starte Konkurrenz-Keyword-Kampagnen
  • Nutze Retargeting für warme Zielgruppen
  • Verwende Google Display oder Demand Gen Kampagnen


Der Full-Experience-Ansatz

Statt dich nur auf traditionelle Funnel-Stufen zu konzentrieren, solltest du einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen, der Kampagnen zu jedem Schritt der Buyer Journey zuordnet:


1. Awareness und Vertrauensaufbau Kanäle: LinkedIn Ads, Google Display, Google Demand Gen Ziel: Marke vorstellen, Schmerzpunkte aufzeigen, Glaubwürdigkeit etablieren


2. Glaubwürdigkeit und Consideration Kanäle: LinkedIn Ads und Google Retargeting Ziel: Warmen Traffic mit Ressourcen und Case Studies re-engagieren


3. Conversion und In-Market-Capture Kanäle: Google Search und LinkedIn Ads Ziel: High-Intent-Suchanfragen mit starken CTAs für Bottom-of-Funnel-Interessenten


Deine Entscheidungshilfe

Idealerweise nutzt du beide Kanäle zusammen. Falls du priorisieren musst:


Nutze Google Ads, wenn:


  • Dein Produkt definiertes Suchvokabular hat
  • Du Bottom-of-Funnel-Traffic abfangen willst
  • Du aktive Käufer ansprechen möchtest


Nutze LinkedIn Ads, wenn:


  • Du eine B2B-Marke hast
  • Du ein neues Produkt einführst
  • Deine Zielgruppe noch nicht aktiv sucht
  • Du deine ideale Zielgruppe über berufliche Attribute erreichen willst


Nutze beide, wenn:



  • Du eine robuste Multi-Touch-Strategie aufbauen willst
  • Du Nachfrage erzeugen UND abfangen musst


Fazit

Keine einzelne Plattform kann deine gesamte B2B-Paid-Media-Strategie tragen. Denke zuerst an deinen Kunden: Wo ist er online aktiv? Begegne ihm dort, wo er ist, mit den Informationen, die er braucht.


Quelle: Searchengineland.com

Über die Autorin

Eine Frau mit lockigem Haar trägt ein weißes Hemd und lächelt.

Lisa-Marie Unger

Lisa-Marie hat 2018 Publizistik und Kommunikationswissenschaften abgeschlossen und arbeitet bei netpulse AG als Projektleiterin für Google Ads. Sie informiert über SEO (Suchmaschinenoptimierung) und führt Schulungen durch.


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