Google Ads Keywordoptionen - Warum Phrase Match von Broad Match überholt wird

Eine der grössten Veränderungen, die aktuell bei Google Ads geschieht, betrifft die Keyword-Match-Typen: Phrase Match wird immer teurer, während Broad Match zur dominierenden Option wird.

Die schockierenden Zahlen: Phrase Match wird unbezahlbar

Eine aktuelle Analyse von über 7.000 Werbetreibenden zeigt einen alarmierenden Trend: Zwischen Juni 2023 und Juni 2025 stiegen die Broad Match CPCs um 29%, während Phrase Match um ganze 43% anstieg. Das bedeutet: Wenn du noch immer hauptsächlich auf Phrase Match setzt, zahlst du möglicherweise zu viel für dieselben Suchanfragen.

Diese Entwicklung ist kein Zufall. Google hat systematisch daran gearbeitet, Werbetreibende in Richtung Broad Match zu lenken – durch Empfehlungen, Auto-Apply-Features, Blog-Artikel und die ständigen Pitches der Account Manager über die "Superkraft" von Machine Learning und KI.

Warum Google Broad Match so aggressiv bewirbt

Broad Match nutzt Signale, die anderen Match-Typen nicht zur Verfügung stehen, wie Landing Page-Inhalte, andere Keywords in der Anzeigengruppe und vorherige Nutzersuchvorgänge. In Kombination mit Smart Bidding verspricht Google bessere Matches und höhere ROI-Werte.


Die Realität sieht so aus: Google möchte, dass du weniger Zeit mit der manuellen Keyword-Pflege verbringst und mehr Vertrauen in die Algorithmen setzt. Das mag zunächst verlockend klingen, aber es bedeutet auch, dass du einen Teil der Kontrolle über deine Kampagnen abgibst.

Ecommerce vs. Lead Generation: Zwei verschiedene Welten

Für E-Commerce-Werbetreibende ist die Sache relativ klar: Die Broad Match-Adoption liegt bereits bei 80-90%, und das aus gutem Grund. Wenn du häufige, hochwertige Umsatzsignale an Googles Algorithmus senden kannst, funktioniert Broad Match hervorragend.

Bei der Lead-Generierung ist die Situation komplizierter. Hier ist Relevanz ein viel grösseres Problem. Viele finden, dass Broad Match – genau wie Tools wie AI Max for Search oder Performance Max – zu viele irrelevante Suchanfragen produziert.

Die Lösung: Enhanced Conversions for Leads (EC4L) wird essentiell. Es gibt dem Algorithmus bessere Qualitätssignale, um wertvolle Nutzer zu identifizieren, nicht nur jeden, der ein Formular ausfüllt oder einen Anruf tätigt.

Praktische Tipps für deine Strategie

1. Überprüfe deine aktuellen CPCs: Vergleiche die Kosten zwischen deinen Phrase Match und Broad Match Keywords. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass du bei Phrase Match zu viel zahlst.
2. Teste Broad Match schrittweise: Beginne mit deinen besten performenden Keywords und stelle sie auf Broad Match um – aber nur in Kombination mit Smart Bidding.
3. Negative Keywords sind dein Freund: Auch wenn Broad Match besser geworden ist, brauchst du trotzdem eine solide Negative-Keyword-Strategie, um irrelevante Zugriffe zu vermeiden.
4. Conversion-Tracking optimieren: Broad Match funktioniert nur so gut wie deine Conversion-Daten. Stelle sicher, dass du alle wichtigen Aktionen trackst.
5. Vorbereitung auf AI Overviews: Da AI Overviews an Bedeutung gewinnen, wird Broad Match wahrscheinlich der Schlüssel sein, um diese Plätze zu gewinnen.

Die Realität akzeptieren

Die Wahrheit ist: Keywords, wie wir sie kannten, werden weniger relevant. Google bewegt sich in Richtung Intent-basiertes Marketing, bei dem der Kontext und die Nutzerabsicht wichtiger sind als spezifische Keyword-Matches.

Das bedeutet nicht, dass du die Kontrolle völlig aufgeben musst. Es bedeutet vielmehr, dass du deine Strategie anpassen und die neuen Tools zu deinem Vorteil nutzen solltest. Wer sich weigert, diese Entwicklung zu akzeptieren, wird langfristig höhere Kosten und schlechtere Performance erleben.

Quelle: Searchengineland.com