Lisa-Marie Unger • 14. Mai 2025

Google Ads Ad Strength - Wie wichtig ist diese Metrik?

Die Ad Strength ist ein Score, den Google für Responsive Search Ads (RSAs) vergibt und der von „Incomplete“ über „Poor“, „Average“ und „Good“ bis hin zu „Excellent“ reicht. Er fasst zusammen, wie vielfältig und relevant deine Anzeigentexte sind: Anzahl der Headlines, Beschreibungen, Verwendung von Keywords, Call-to-Actions und vieles mehr. Google selbst empfiehlt, den Ad-Strength-Wert zur Orientierung zu nehmen, um die Effektivität deiner Anzeigen zu steigern – betont aber, dass es kein direkter Ranking-Faktor ist.


Der Pitch von Google: Mehr Assets, bessere Performance

Laut Google erzielen Werbetreibende, die ihre Ad Strength von „Poor“ auf „Excellent“ anheben, durchschnittlich 12 % mehr Conversions – ein starker Anreiz, ständig neue Headlines und Beschreibungen auszuspielen. Die Idee dahinter: Je mehr unterschiedliche Kombinationen Google testen kann, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass die User-Absicht punktgenau getroffen wird.

Eine Google-Suchleiste auf einem Laptop

Warum „Excellent“ nicht immer das Optimum ist

Trotz der Google-Empfehlung zeigt die Praxis ein anderes Bild: Eine aktuelle Merkle-Analyse belegt, dass RSAs mit einem durchschnittlichen Ad Strength-Wert („Average“) oft geringere Kosten pro Conversion (CPA), höhere Conversion-Raten und besseren ROAS erzielen, als Anzeigen mit „Excellent“. Der Hauptgrund: Zu viele Assets sind nicht automatisch besser, wenn dadurch die Relevanz einzelner Headlines leidet oder die KI-Algorithmen mit zu vielen Varianten überfordert werden.


Die Balance finden: Qualität vor Quantität

Statt blind weitere Headlines hinzuzufügen, lohnt es sich, deine Anzeigentexte regelmässig auf folgende Punkte zu prüfen:


  • Relevanz: Trifft jeder Headline-Entwurf die Suchintention? Setze Keywords und konkrete Benefits gezielt ein.
  • Kohärenz: Stimmigkeit zwischen Headlines und Beschreibungen sicherstellen – User wollen keine Überraschungen nach dem Klick.
  • Unpinning: Google rät, Headlines nicht alle festzupinnen, damit das System flexibel kombinieren kann.
  • Testing-Fokus: Weniger, aber dafür getestete Variationen können schneller valide Erkenntnisse liefern.


So vermeidest du ein Überladen deines Asset-Pools und behältst trotzdem genug Spielraum für die KI-optimierten Kombinationen.


Case-Study-Tipp: A/B-Test mit Fokussierung

Zeig dem Algorithmus, was du wirklich herausfinden willst: Verteile deine Tests auf zwei RSA-Gruppen:

  • Gruppe A („Average“): Beschränke dich auf 5–7 wirklich gute Headlines und 2–3 Beschreibungen.
  • Gruppe B („Excellent“): Nutze 10+ Headlines und 4+ Beschreibungen.


Lauf den Test über mindestens zwei Wochen und vergleiche CPA, Conversion Rate und Klickrate. So siehst du, welche Strategie in deinem Marktsegment wirk­lich zieht.


Fazit: Weniger ist manchmal mehr

Die Ad Strength ist ein nützliches Tool, um deine Anzeigenstruktur zu validieren. Ein höherer Wert signalisiert Google ein vielfältiges Asset-Set, aber das heisst nicht automatisch, dass jede Kampagne mit „Excellent“ performt. Gerade mittlere Werte („Average“) können die richtige Mischung aus Quantität und Relevanz bieten und so zu besseren Ergebnissen führen.



Quelle: Searchengineland.com

Über die Autorin

Eine Frau mit lockigem Haar trägt ein weißes Hemd und lächelt.

Lisa-Marie Unger

Lisa-Marie hat 2018 Publizistik und Kommunikationswissenschaften abgeschlossen und arbeitet bei netpulse AG als Projektleiterin für Google Ads. Sie informiert über SEO (Suchmaschinenoptimierung) und führt Schulungen durch.


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