Lisa-Marie Unger • 27. Oktober 2025

SEO ist nicht gleich GEO - Deine GEO-Strategie für 2026

Wir waren jahrelang besessen davon, was Menschen suchen. Jetzt müssen wir uns genauso intensiv damit beschäftigen, wo sie suchen. Generative Engine Optimization (GEO) ist keine weitere Taktik, es ist eine neue Denkweise, die deine gesamte Search-Strategie umkrempelt.


Das Suchverhalten hat sich diversifiziert

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Google verarbeitet zwar immer noch 417 Milliarden Suchanfragen pro Monat, aber ChatGPT kommt bereits auf 72 Milliarden Nachrichten monatlich. Besonders spannend: Nutzer unter 44 Jahren verwenden durchschnittlich fünf verschiedene Plattformen für ihre Suchen.


Von TikTok über ChatGPT bis hin zu Reddit und Review-Plattformen – die Discovery-Kanäle vervielfachen sich. Wenn deine Strategie Suche noch als Single-Channel-Aktivität behandelt, verpasst du massive Chancen. Der Mere-Exposure-Effekt zeigt uns: Je öfter deine Zielgruppe deine Marke an relevanten Touchpoints sieht, desto höher wird deine wahrgenommene Glaubwürdigkeit – noch bevor sie auf deiner Website landen.

Ein Diagramm was die Eigenschaften von Seo und Geo zeigt.

Verstehe die vier Kern-Motivationen der Suche

Bevor du 2026 budgetierst, musst du verstehen, warum Menschen suchen. Es gibt vier zentrale Treiber:


Fact-Finding sucht nach rationalen, objektiven Antworten. Crowd-Sourcing braucht Validierung von Peers und Communities. Taste-Tuning bedeutet Inspiration, die zur eigenen Identität passt. Habit-Driven basiert auf Vertrauen und Vertrautheit.


Kombiniere Umfragen, Social Listening, Fokusgruppen und Analytics, um herauszufinden, wo deine Zielgruppe sucht, was sie tun möchte und was sie in diesem Moment motiviert. Ohne dieses Verständnis baust du deine Strategie im Dunkeln.


Content-Framework für die neue Such-Realität

Dein Content muss verschiedene Suchintentionen und Formate abdecken:

Perspektiven formen durch meinungsstarke Expert-Inhalte auf Plattformen wie X, Medium und Threads. Hier baust du Thought Leadership auf. Inspirieren und engagieren mit kurzen, visuellen und emotional resonanten Inhalten auf TikTok, Instagram und YouTube Shorts. Informieren und beruhigen durch detailreiche Long-Form-Inhalte wie Guides und Whitepapers auf Google und Bing. Vereinfachen und befähigen mit How-to-Formaten und Demos auf YouTube und LinkedIn.


Dein GEO-Budget sollte über alle diese Content-Typen verteilt werden – nicht nur zum Ranken, sondern um dort aufzutauchen, wo deine Zielgruppe in der richtigen Mindset-Phase sucht.


Baue Entity Authority auf

In einer GEO-Welt muss deine Marke verstanden werden, nicht nur gecrawlt oder verlinkt. Large Language Models sehen deine Marke anders als Suchmaschinen. Sie brauchen strukturierte Klarheit über deine Identität, dein Angebot und deine Glaubwürdigkeit.


Behandle dein Business als Entität mit klaren Signalen für Marke, Personen, Produkte, Expertise und Prozesse. Die meisten Unternehmen haben bereits Assets wie Autorenbiografien oder Produktbeschreibungen – aber sie sind oft fragmentiert oder vergraben.


Menschen und Maschinen vertrauen Logik, die sie sehen können. Mache deine Entscheidungsprozesse transparent: Nutze "How we choose"-Content, füge Erklärvideo hinzu, verwende strukturiertes Markup. Schaffe transparente, nachvollziehbare Journeys, die sowohl Nutzer als auch Maschinen verstehen.


Investiere in Vertrauen und Glaubwürdigkeit

E-E-A-T bleibt 2026 dein strategischer Eckpfeiler. Dein Budget sollte umfassen:


Always-on Digital PR für frische Erwähnungen in autoritativen Quellen (45% für laufende Kommentare und saisonale Hooks, 30% für zeitlose Assets, 20% für Integration mit On-Site-Content, 5% für Experimente). Data Storytelling durch Reports und Research, die zitiert werden. Customer Review Strategien für Reputation und Sentiment. Awards und Akkreditierungen als Third-Party-Vertrauenssignale.


Jede Kampagne sollte die Frage beantworten: Würde meine Zielgruppe diese Antwort einem Assistenten oder Google vertrauen?


Die neue Budget-Struktur für GEO

Traditionelle SEO-Budgets reichen nicht mehr aus. Hier ist ein zeitgemässeres Framework:


Core SEO (40%) für technische und inhaltliche Grundlagen. Digital PR und E-E-A-T (25%) für Autorität und Vertrauen. Daten und Reporting (20%) für Insights und Entity-Tracking. Training (10%) für Skill-Entwicklung. Innovation (5%) für neue Formate und AI-native Content.


Es geht nicht darum, dein SEO-Budget zu kürzen, sondern neu zu definieren, was Sichtbarkeit bedeutet und wo sie stattfindet.


Investiere in Menschen, nicht nur Plattformen

GEO-Erfolg hängt von cross-funktionalen Teams ab, die SEO, PR, Content, Daten und Verhaltens-Insights integrieren. Du brauchst hybride Denker, die Suche, KI und menschliches Verhalten verstehen. Das erfordert Investment in Talent, Training und Kulturwandel.



Quelle: Searchengineland.com

Über die Autorin

Eine Frau mit lockigem Haar trägt ein weißes Hemd und lächelt.

Lisa-Marie Unger

Lisa-Marie hat 2018 Publizistik und Kommunikationswissenschaften abgeschlossen und arbeitet bei netpulse AG als Projektleiterin für Google Ads. Sie informiert über SEO (Suchmaschinenoptimierung) und führt Schulungen durch.


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