Lisa-Marie Unger • 20. August 2025

Die PPC-Attribution – Das musst du jetzt wissen

Die Zeiten, in denen du deine Anzeigen beobachten konntest und sahst, welche Anzeige zu welcher Conversion geführt hat, sind vorbei. Third-Party-Cookies verschwinden, Tracking ist fragmentiert und Berichte sind voller blinder Flecken. Willkommen in der neuen digitalen Welt.


Die neue Komplexität der Customer Journey

Was früher eine relativ lineare Reise vom ersten Klick zur Conversion war, ist heute ein komplexes Geflecht aus Touchpoints. Google nennt es die "messy middle" – ein Netz aus Berührungspunkten über Search, Social Media, E-Mail, Anzeigen, Events und mehr. Ein E-Commerce-Kunde hat heute durchschnittlich sechs bedeutsame Interaktionen, bevor er kauft. Im B2B-Bereich können das sogar über 60 Touchpoints sein.



Das Problem? Die meisten Attributionssysteme reduzieren diese ganze Komplexität immer noch auf eine einzige, faule Metrik: den letzten Klick. Upper- und Mid-Funnel-Massnahmen, die tatsächlich Demand generieren, werden dabei komplett übersehen. Du triffst Budgetentscheidungen auf Basis unvollständiger Informationen.

Personen in einer Besprechung, die Diagramme und Grafiken auf Papier und einem Laptop anschauen.

First-Party-Daten sind interessanter

Mit dem Verschwinden von Third-Party-Daten sind deine eigenen First-Party-Daten jetzt Gold wert. Jedes Marketing-Team sollte in die Erfassung und Integration von Kundendaten investieren. Das bedeutet:


  • Dein CRM-System optimal zu nutzen
  • Daten aus "gated" Content und Newsletter-Anmeldungen zu sammeln
  • Free Trials und andere Touchpoints zu tracken
  • Offline- und Downstream-Conversions zurück in Google Ads oder Analytics zu importieren



Besonders wichtig ist es, diese Daten miteinander zu verknüpfen. Verbinde deine Werbeplattformen mit Tools wie HubSpot oder Salesforce und verfolge Post-Click-Aktionen in deinen CRM-Pipelines. So bewegst du dich weg von Vanity-Metriken hin zu echten Business-Insights.


Der Multi-Source-Ansatz

Die smartesten Marketer kombinieren heute verschiedene Datenquellen: Plattform-Reports, First-Party-Analytics, qualitative Insights und experimentelle Ergebnisse. Statt sich auf eine einzige Quelle zu verlassen, nutzen sie:


  • GA4s datengetriebene Attribution für schnelle Einblicke
  • Marketing Mix Modeling (MMM) für Validierung
  • Lift-Tests für direkte Messungen
  • Sales-Feedback und Kundenbefragungen


Dieser Multi-Source-Ansatz überwindet die blinden Flecken einzelner Methoden und sorgt für interne Alignment. Anstatt dass PPC-, SEO- und Social-Teams in Silos um Attribution kämpfen, fokussieren sich alle auf Metriken, die wirklich zählen: inkrementeller Umsatz, Kosten pro Neukunde und Pipeline-Beitrag.


Pragmatismus statt Perfektion

Akzeptiere, dass es so etwas wie perfektes Tracking nicht gibt. Das Ziel ist nicht mehr perfekte Attribution, sondern Klarheit, auf deren Basis du handeln kannst. Muster, Trends und fundierte Entscheidungen werden die smartesten Investitionen leiten.


Die Marketer, die erfolgreich sein werden, sind diejenigen, die First-Party-Daten, Incrementality-Testing und MMM kombinieren. Sie kommen nah genug an die Wahrheit heran, um selbstbewusste, umsatzgetriebene Entscheidungen zu treffen.


Dein Aktionsplan

  1. Investiere in First-Party-Daten: Baue Systeme auf, um Kundendaten zu sammeln und zu integrieren
  2. Diversifiziere deine Attribution: Nutze mehrere Methoden parallel statt nur einer
  3. Fokussiere auf Business-Metriken: Verschiebe den Fokus von Vanity-Metriken zu echtem ROI
  4. Experimentiere kontinuierlich: Nutze A/B-Tests und Lift-Studies für valide Insights


In Zukunft werden nicht mehr alle digitalen Aktivitäten gleich messbar sein. Jedoch muss dies nicht immer heissen, dass alles Anzeigen schlechter performen. Auch hier wird sich ein neues Normal entwickeln. Davon bin ich überzeugt.


Quelle: Searchengineland.com                         

Über die Autorin

Eine Frau mit lockigem Haar trägt ein weißes Hemd und lächelt.

Lisa-Marie Unger

Lisa-Marie hat 2018 Publizistik und Kommunikationswissenschaften abgeschlossen und arbeitet bei netpulse AG als Projektleiterin für Google Ads. Sie informiert über SEO (Suchmaschinenoptimierung) und führt Schulungen durch.


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