Lisa-Marie Unger, März 25, 2024

Dein Mobile First Design Guide

Die Anzahl der Leute, die mit ihren Smartphones ins Internet gehen, nimmt exponentiell zu. Ein Design, das für Mobilgeräte optimiert ist, ist keine Luxusausgabe mehr, sondern eine absolute Notwendigkeit für jede Online-Firma. Fortune Business Insights geht davon aus, dass der weltweite Markt für Smartphones jährlich um 7,3 % anwachsen wird, von 484,81 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022 auf 792,51 Milliarden US-Dollar im Jahr 2029.


Da der Marktanteil von Mobilgeräten Jahr für Jahr steigt, strengen sich Unternehmen kontinuierlich an, um ein besseres digitales Erlebnis sowohl im Web als auch in Apps zu bieten. Sie setzen auf "Mobile First Design", um an der Spitze des Spiels zu bleiben.


Das Mobile First Design

Mobile-first Design bedeutet, dass wir Websites und Anwendungen so entwickeln, dass sie zuerst für mobile Nutzer optimiert sind. Das heisst, wir legen den Fokus darauf, ein Layout zu erstellen, das für kleinere Bildschirme geeignet ist, um das mobile Benutzererlebnis zu verbessern. Im Gegensatz dazu beginnt der "Graceful Degradation"-Ansatz mit einem Design für grössere Bildschirme und passt es dann für kleinere an. Beim Mobile-First-Design geht es um eine stufenweise Verbesserung, die die Einschränkungen mobiler Geräte berücksichtigt.

Mobile First Strategie für Mobile Endgeräte

Es erkennt an, dass mobile Geräte begrenzte Bildschirmgrössen haben und konzentriert sich darauf, die wichtigsten Funktionen für mobile Nutzer zu optimieren, um das gesamte Benutzererlebnis zu verbessern.


"Progressive Enhancement" und "Graceful Degradation" sind Konzepte, die vor dem responsiven Webdesign existierten. Beim progressiven Enhancement wird zunächst eine Basisversion für weniger leistungsfähige Browser wie Mobiltelefone erstellt und dann eine erweiterte Version für Tablets oder PCs entwickelt, wobei Interaktionen und komplexe Funktionen hinzugefügt werden, um das Benutzererlebnis zu verbessern. Bei der "Graceful Degradation" beginnen wir mit einer fortgeschrittenen Version, beispielsweise für den Desktop, und passen sie dann für die mobile Kompatibilität an, indem wir einige Funktionen oder Inhalte entfernen.


Aktuell bevorzugen viele die schrittweise Weiterentwicklung, da der Start mit einer Desktop-Version zu Herausforderungen bei der Anpassung fortgeschrittener Funktionen an mobile Geräte führen kann. Dies könnte dazu führen, dass die mobile Version abgeschwächt wird. Indem wir mit dem Fokus auf die mobile Seite beginnen, können Designer die wichtigsten Funktionen priorisieren und unter den gegebenen Bedingungen optimieren. Wenn die Plattform dann erweitert wird, können sie das Produkt schrittweise verbessern, indem sie die einzigartigen Funktionen der fortgeschrittenen Seiten nutzen. Diese Strategie der progressiven Weiterentwicklung ist daher weit verbreitet und effektiv.

Mobile First Design ist wichtig


Gemäss einer Untersuchung von Statista erreichte die Zahl der mobilen Internetnutzer im Jahr 2022 fünf Milliarden, was bedeutet, dass mehr als 60 % der weltweiten Internetnutzer über mobile Geräte auf das Internet zugreifen. Daher neigen Verbraucher eher dazu, bei Unternehmen einzukaufen und zu ihnen zurückzukehren, die mobilfreundliche Websites haben.


Es gibt mehrere wichtige Gründe für ein mobilfreundliches Webdesign:


  • Präferenz von Suchmaschinen-Algorithmen: Da der Google-Algorithmus mobilfreundliche Websites bevorzugt, hat die Konzentration auf einen Mobile-First-Ansatz viele Vorteile, wie z. B. die Verbesserung der Auffindbarkeit von Produkten in den SERPs, was für den Erfolg eines jeden Unternehmens entscheidend ist.
  • Erreichung eines grösseren Kundenstamms: Die Mobile-First-Strategie ist eine effektive Methode für Unternehmen, die mehr Kunden erreichen und ihre Online-Präsenz verbessern wollen.
  • Steigende mobile Nutzung: Laut Statista werden etwa 56 % aller Verkäufe über Smartphones getätigt, und mehr als 50 % des gesamten Datenverkehrs wird derzeit über mobile Geräte abgewickelt. Diese Zahlen werden sicherlich weiter steigen.
  • Verschiebung der Werbeausgaben: Unternehmen geben inzwischen mehr Geld für Smartphone-Werbung aus als für TV-Spots, so dass mobilfreundliche Websites entscheidend sind, um Kunden zu erreichen. Der beliebteste Ansatz für Unternehmen, um Verbraucher zu erreichen, ist die über soziale Medien gesponserte Werbung mit attraktiven Animationen, was die Notwendigkeit eines mobilfreundlichen Webdesigns unterstreicht.
  • Im Folgenden schauen wir weitere wichtige Punkte in Bezug auf das Mobile-First-Design an und warum dieses wichtig ist. 

SEO und Responsive Design


Responsive Design, bei dem sich Aussehen und Inhalt einer Website automatisch an verschiedene Bildschirmgrössen und Auflösungen anpassen, steht eng mit dem Mobile-First-Design in Verbindung. Diese Anpassungsfähigkeit unterstützt die Suchmaschinenoptimierung (SEO) und verbessert die Benutzerfreundlichkeit. Google priorisiert mobilfreundliche Websites in seinen Suchergebnissen. Die Umsetzung eines Mobile-First-Designs wird dir helfen, in den Suchmaschinen höher zu ranken und mehr organischen Verkehr zu erhalten. Laut Hubspot betrachten 61 % der Vermarkter die Verbesserung der Suchmaschinenoptimierung und den Ausbau ihrer organischen Präsenz als oberste Priorität.

Mobile First Ansatz für die Gestaltung des Webauftritt

Nutzererfahrung und Interaktionen


Was die Erwartungen und das Verhalten betrifft, unterscheiden sich mobile Nutzer von Desktop-Nutzern deutlich. Sie surfen oft kürzer, haben eine geringere Aufmerksamkeitsspanne und benötigen schnelleren Zugang zu Informationen. Durch den Fokus auf Mobile-First-Design werden Inhalte in einer klaren und lesbaren Form präsentiert, wodurch wichtige Informationen leicht zugänglich sind. Die Konzentration auf das Nutzererlebnis kann zu höherem Engagement, niedrigeren Absprungraten und letztendlich zu höheren Konversionsraten führen. Laut einer Studie von Adobe greifen 38 % der Nutzer nur dann auf eine Website zu, wenn der Inhalt auf den ersten Blick leicht zu lesen ist und das Layout ansprechend wirkt.

Mobile First Index


Mit der Einführung der Mobile-First-Indexierung priorisiert Google die mobilen Versionen von Websites bei der Bestimmung der Suchmaschinenplatzierung. Websites, die für mobile Geräte optimiert sind, haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, in den Suchergebnissen besser platziert zu werden, was zu mehr Sichtbarkeit und organischen Verkehr führt.


Google betrachtet die Signale der Nutzererfahrung als entscheidenden Faktor bei der Bestimmung der Suchergebnisse. Mobilfreundliche Websites, die Teil einer Mobile-First-Design-Strategie sind, bieten in der Regel ein verbessertes Nutzererlebnis auf Smartphones und Tablets. Positive Nutzererfahrungen tragen wesentlich zu einer verbesserten SEO-Leistung bei.

Mobile First Index nach Mobile First Prinzip

Reduzierte Absprungrate


Mobilfreundliche Websites weisen oft eine niedrigere Absprungrate auf, da Nutzer eher bereit sind, zu bleiben und sich mit den Inhalten zu beschäftigen, wenn sie auf ihren mobilen Geräten leicht zugänglich und lesbar sind. Geringere Absprungraten werden von Suchmaschinen positiv bewertet und können sich daher positiv auf das Suchranking auswirken.



Der erste Eindruck einer Website hängt zu 94 % vom Design ab. Die Website muss so gestaltet sein, dass sie die Aufmerksamkeit der Besucher für längere Zeit auf sich zieht, da etwa 88 % der Nutzer oder Kunden weniger geneigt sind, die Website nach einer negativen Erfahrung erneut zu besuchen. Diese Zahlen verdeutlichen die Bedeutung der Erstellung einer Website nach dem Mobile-First-Ansatz und der Berücksichtigung der Vorlieben und Erfahrungen mobiler Nutzer.

Seitengeschwindigkeit (PageSpeed)


Die Seitengeschwindigkeit ist ein entscheidender Ranking-Faktor für die mobile Suche. Mobile-first Design legt grossen Wert darauf, Seiten für schnellere Ladezeiten auf mobilen Geräten zu optimieren. Dies verbessert nicht nur die Benutzerfreundlichkeit, sondern entspricht auch den Kriterien von Google für die Bewertung mobiler Seiten.


Accelerated Mobile Pages (AMP) stehen nun zur Verfügung. Das AMP-Projekt von Google wurde 2015 öffentlich vorgestellt und gewinnt zunehmend an Bedeutung. AMP ist eine Open-Source-Initiative, die es ermöglicht, Seiten extrem schnell zu laden. Durch das Entfernen von Skripten, die die Ladezeit beeinträchtigen, reduziert AMP Webseiten auf das Wesentliche. Kurz gesagt: AMP verbessert das gesamte Nutzererlebnis und die Sichtbarkeit einer Website in den Suchergebnissen.


Eine durchschnittliche Webseite benötigt etwa drei Sekunden zum Laden, während eine AMP-Seite nur eine halbe Sekunde benötigt. Dieses schnellere Laden trägt zu einer verbesserten Gesamterfahrung bei den Nutzern bei. Websites, die auf AMP umgestiegen sind, haben erstaunliche Ergebnisse erzielt, darunter niedrigere Absprungraten und höhere Konversionsraten. Ein Beispiel dafür ist Walmart, das festgestellt hat, dass AMP die mobile Ladezeit um eine Sekunde verkürzt hat und zu einem Anstieg der Konversionen um 2 % geführt hat.

Der PageSpeed für ein gelungenes Webdesign

Mobile First Design Richtlinien


Wenn du dich für eine "Mobile First"-Designstrategie entscheidest, solltest du darüber nachdenken, ob du später auf eine umfassende Desktop-Plattform umsteigen wirst. Diese Informationen werden dir bei der Entwicklung und Umsetzung von Designstrategien enorm helfen.


Wenn dein Unternehmen die DevOps-Methodik anwendet, weisst du, wie wichtig eine frühzeitige und häufige Überwachung ist. Wenn dein Unternehmen jedoch noch nicht DevOps-fähig ist und du beabsichtigst, deine Anwendungen mit einer Mobile-First-Strategie zu entwerfen und zu entwickeln, kann eine frühzeitige Überwachung dazu beitragen, den Bereitstellungsprozess sowohl für mobile als auch für Desktop-Versionen deiner Plattform zu optimieren.


Hier sind wichtige Schritte für die Mobile-First-Designentwicklung:


Content strukturieren


Erstell eine Tabelle für deine Website, die alle Elemente enthält, die du darauf haben möchtest. Es ist ratsam, zuerst eine Liste anzufertigen, in der du alle Inhalte auflistest, die du in dein Design integrieren möchtest. Sobald du diese Liste hast, behältst du den Überblick über alle Inhalte, die du im Design berücksichtigen musst.


Das Ziel dieser Phase ist es sicherzustellen, dass du keine wichtigen Aspekte vergisst und zu überprüfen, ob dein Entwurf vollständig ist und alle relevanten Inhalte umfasst. Ausserdem kannst du mithilfe einer detaillierten Inhaltsliste Prioritäten setzen und Ressourcen für die wichtigsten Designaspekte planen. Die Inventarisierung deines Materials ist insgesamt eine entscheidende Phase im Designprozess, die dir dabei helfen kann, ein gut strukturiertes und erfolgreiches Design zu erstellen.


Dieser Schritt unterstützt auch die Verwaltung der visuellen Hierarchie des Inhalts. Du kannst die Elemente in der Tabelle gemäss ihrer Priorität im Inhaltsinventar anordnen und entscheiden, wie du die wichtigsten Elemente betonen möchtest.



Daumenfreundliche Elemente


Der nächste Schritt unserer Mobile-First-Design-Strategie betrifft deine Daumenfreundlichkeit. Wichtige klickbare Elemente wie Hyperlinks, Schaltflächen und Icons sollten gross genug sein, damit du sie leicht mit deinem Daumen (manchmal auch mit den Fingern) antippen kannst. Da dein Daumen deutlich grösser ist als der pixelgenaue Mauszeiger, könnte es passieren, dass du aus Versehen auf das falsche Element tippst, wenn die klickbaren Elemente zu klein sind. Die Mindestempfehlung besagt, dass ein klickbares Element mindestens 44 Pixel in Höhe und Breite haben sollte.


Um die Grösse der Berührungsziele zu erhöhen, ist es wichtig, darauf zu achten, dass die klickbaren Elemente nicht zu dicht beieinander liegen. Ausserdem sollten Schaltflächen und andere interaktive Komponenten leicht vergrössert werden, um das Antippen zu erleichtern. Zudem ist es ratsam, um alle interaktiven Elemente herum ausreichend Platz zu lassen, um versehentliches Antippen zu vermeiden.


Ein weiterer wichtiger Punkt ist die "Daumenzone". Physikalisch betrachtet hast du keinen einfachen Zugang zum gesamten Bildschirm; es gibt Bereiche, die leichter zu erreichen sind als andere. Daher ist es wichtig, sicherzustellen, dass dein Call-to-Action (CTA) in der "Daumenzone" platziert ist, um insgesamt deine Klickrate zu erhöhen.



Grössere Bilder vermeiden


Im "Mobile First"-Design ist es wichtig, auf grosse Grafiken zu verzichten, die auf kleinen Bildschirmen nicht gut dargestellt werden können, wie zum Beispiel Fotos im Querformat oder komplexe Grafiken. Stattdessen solltest du Grafiken verwenden, die auf mobilen Geräten gut lesbar und klar sind.


Da mobile Bildschirme kleiner sind als Desktop-Displays, können grosse Grafiken zu viel Platz einnehmen und die Benutzerfreundlichkeit beeinträchtigen. Ausserdem können grosse Bilder die Ladezeiten verlängern und die Benutzerfrustration erhöhen.


Berücksichtige auch den Kontext, in dem die Grafiken verwendet werden sollen. Zum Beispiel sollten Grafiken auf einer Nachrichten-Website den Inhalt unterstützen und verständlicher machen. Auf einer E-Commerce-Website sollten die Bilder die Produkte optimal präsentieren und die Benutzer zum Kauf motivieren.



Testläufe auf deinem Gerät


Der wichtigste Schritt beim Mobile-First-Design-Ansatz ist das Testen auf einem echten Gerät vor der Veröffentlichung, um sicherzustellen, dass es benutzerfreundlich ist und auf verschiedenen Geräten gut funktioniert. Das Testen deiner mobilen Schnittstelle auf einem echten Gerät hilft dir dabei, ihre Leistung zu bewerten. Du kannst testen, wie schnell Websites geladen werden, wie einfach die Navigation auf der Oberfläche ist und ob Text und Bilder auf einem kleinen Bildschirm lesbar sind. Ausserdem kannst du feststellen, ob die Oberfläche gut auf Berührungseingaben reagiert und ob es Probleme mit Schaltflächen oder Links gibt.


Das Testen auf einem realen Gerät kann dir auch dabei helfen, Fehler zu erkennen, die auf einem Desktop-Computer möglicherweise verborgen sind. Zum Beispiel könntest du feststellen, dass die Schriftgrösse auf einem mobilen Gerät zu klein ist oder dass die Schaltflächen zu dicht beieinander liegen und schwer zu betätigen sind.

Fazit


Wir sind uns sehr bewusst, dass mobile Geräte den Markt dominieren und daher ist eine Mobile-First-Design-Strategie keine Option, sondern eine Priorität. Im Jahr 2024 müssen Unternehmen, die ihre Online-Präsenz verbessern und ihren Kunden ein optimales Nutzererlebnis bieten wollen, dem Mobile-First-Webdesign Vorrang einräumen.


In diesem hart umkämpften und sich ständig weiterentwickelnden digitalen Markt dürfen Unternehmen nicht den Anschluss verlieren. Das Nutzererlebnis ist für jedes Unternehmen von grösster Bedeutung. Mit einer Mobile-First-Design-Strategie machst du deine Website für deine Nutzer leicht zugänglich und benutzerfreundlich, was letztendlich zu einem höheren Engagement, einer besseren Konversionsrate und einer gesteigerten Kundenzufriedenheit führt. Daher solltest du auf Mobile-First-Design setzen, wenn du der digitalen Entwicklung einen Schritt voraus sein möchtest. Viel Erfolg bei der Umsetzung des Mobile-First-Webdesigns.

Über die Autorin

Lisa-Marie Unger

Lisa-Marie hat ihr Studium in Publizistik- und Kommunikationswissenschaften 2018 an der Universität Zürich abgeschlossen. Seither arbeitet sie als Projektleiterin im Bereich Google Ads für die netpulse AG. 2022 hat sich ihr Schwerpunkt auf den Bereich Content Creation verlagert. Sie versorgt sowohl Kunden, als auch Mitarbeiter mit Neuigkeiten und Anleitungen aus den Bereichen SEO, Local SEO, Google Ads, Social Media, Google Analytics, GA4 uvm. Ausserdem widmet sie sich der internen und externen Schulung.


Hast du Fragen an Lisa-Marie? Dann schreib ihr gerne ein E-Mail.

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