Lisa-Marie Unger • 28. November 2025

Optimierung vs. Orchestrierung – Die SEO verändert sich

SEO beinhaltet nach wie vor Keywordanalysen, Pagespeedtests und vieles mehr. Jedoch hat sich die Suchmaschinenoptimierung in den letzten Monaten stark verändert. Durch KI kamen neue Begriffe, wie GEO hinzu und es bedingt ein Umdenken in der Art, wie wir optimieren.


Die neue Realität: Von SEO zu GEO

Während überall von KI-Wintereinbruch und enttäuschenden ROI-Zahlen die Rede ist, passiert in Unternehmen gerade etwas Bemerkenswertes. SEO-Führungskräfte werden plötzlich gebeten, GEO zu leiten. Generative Engine Optimization. Nicht weil sie KI-Experten sind oder jedes Large Language Model verstehen. Sondern weil SEO schon immer auf einer Kernkompetenz basierte: Empathie.

Eine Illustration welche die Verbindung von Seo zu Geo darstellt.

Die drei Säulen der Empathie

SEO war nie nur eine technische Disziplin. Es ging immer um Empathie auf zwei Ebenen. Erstens: Empathie für Suchmaschinen. Das bedeutet zu verstehen, dass Googles wahres Ziel nie einfach nur "qualitativ hochwertiger Content" war, sondern maximale Suchanfragen und Werbeeinnahmen. Zweitens: Empathie für Nutzer. Das heisst, Reibungsverluste zu eliminieren, damit sie bekommen, was sie wollen – selbst wenn die Anreize der Plattform nicht mit ihren übereinstimmen.


Jetzt kommt eine dritte Form der Empathie hinzu. Nicht für Maschinen, die wollen nichts. Sondern für die auf Wachstum fokussierten Giganten, die diese Maschinen bauen. Ihre Anreize sind klar: maximale Akzeptanz, maximale Nutzerbindung, maximale Verwendung. Und genau wie Google werden sie bereitwillig Genauigkeit opfern, um diese Ziele zu erreichen.


Die unbequeme Wahrheit

Die meisten SEO-Praktiker wollen es nicht zugeben, aber "erstelle einfach guten Content" war schon immer eine Lüge. Google belohnte Backlinks und seine ausgewählten Favoriten, nichts weiter. Ein auf Mustern basierender Algorithmus kann Müll nicht von Exzellenz unterscheiden und KI-Anbieter werden nicht anders sein. Das zu ignorieren, wäre naiv.


Orchestrierung statt Optimierung

Diese Verschiebung der Anreize verändert bereits jetzt, wie Teams im Unternehmen zusammenarbeiten. Ein konkretes Beispiel: Bei Adobe blockierte die PR-Abteilung zunächst Digital-Outreach-Anfragen. Doch als dasselbe Projekt als GEO-Pilot präsentiert wurde, mit denselben Produktbeschreibungen auf Drittanbieter-Websites, um zu beeinflussen, wie generative Engines das Angebot interpretieren, waren sie plötzlich voll dabei.


Das ist der Unterschied. Die gleiche Funktion, die Zusammenarbeit ablehnte, öffnete sich, als sich der Rahmen von SEO zu GEO verschob.


Die neue Rolle: Teamübergreifende Klarheit schaffen

Deine Aufgabe endet nicht bei der Sichtbarkeit. Wenn jemand endlich auf deiner Website landet, lautet die Frage nicht mehr "haben wir für ein Keyword optimiert?", sondern "haben wir für die Customer Journey optimiert?" Sehen Besucher die richtige Botschaft, den richtigen nächsten Schritt, mit minimalem Aufwand?


In der Praxis bedeutet Orchestrierung:


  • Mit Product Marketing zusammenarbeiten, um durch Visualisierungen zu zeigen statt zu erzählen
  • Mit Kommunikation und Customer Success Fallstudien herauszuziehen, die direkt auf Käuferbedürfnisse eingehen
  • Mit PR Konsistenz auf Drittanbieter-Sites durchsetzen, damit GEO nicht fragmentiert
  • Mit Account Executives in Kundengespräche eintauchen, um echte Einwände und Wünsche zu verstehen


Warum gerade du das leiten solltest

Product, PR, Analytics, Compliance, alle suchen jetzt nach Klarheit. Und die unbequeme Wahrheit ist: Wenn du in deiner Komfortzone bleibst, wird GEO stückweise von anderen Funktionen vereinnahmt.


Fazit

SEO ist nicht tot. Aber es verlangt jetzt Leadership. Die Fähigkeit zuzugeben, dass wir nicht alles über LLMs wissen, aber dass wir den Willen haben, uns mit allen neuen Thematiken auseinanderzusetzen und eine neue Strategie aufgleisen können.



Quelle: Searchengineland.com

Über die Autorin

Eine Frau mit lockigem Haar trägt ein weißes Hemd und lächelt.

Lisa-Marie Unger

Lisa-Marie hat 2018 Publizistik und Kommunikationswissenschaften abgeschlossen und arbeitet bei netpulse AG als Projektleiterin für Google Ads. Sie informiert über SEO (Suchmaschinenoptimierung) und führt Schulungen durch.


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