Die Google Analytics 4 Engagement Rate erklärt
Mit GA4 haben sich einige Metriken verändert. So gibt es neu auch die Engagement Rate. Diese wollen wir uns in diesem Beitrag ausführlich ansehen. Du erfährst, warum es unumgänglich ist, deine Website zu tracken und die Performance deiner einzelnen Seiten im Auge zu behalten. Ausserdem gebe ich dir Tipps mit an die Hand, wie du deine Engagement Rate nachhaltig verbessern kannst.
Die GA4 Engagement Rate
Unter der Google Analytics 4 Engagement Rate versteht man den Wert an «engaged sessions» im Verhältnis zur Gesamtzahl an Sitzungen auf einer Website. Der Wert wird jeweils in Prozent angezeigt.
Wenn wir in GA4 von einer Sitzung sprechen, ist damit ein Besuch auf der Website gemeint. Eine engagierte Sitzung bedeutet, dass der Besucher auf sinnvolle Art und Weise mit der Website interagiert. Es wird also mindestens eine der folgenden Kriterien erfüllt:
- Die Sitzung beinhaltet eine durchgeführte Conversion
- Die Sitzung umfasst zwei oder mehr Seitenaufrufe
- Die Sitzung dauert mindestens 10 Sekunden
Wenn wir davon ausgehen, dass deine Website über einen bestimmten Zeitraum um die 1000 Sitzungen aufweist und 546 dieser Sitzungen erfüllen eines oder mehrere der oben genannten Bedingungen, dann beträgt die Engagement Rate (Interaktionsrate) 54.6%.
Mann rechnet also 546 interaktive Sitzungen / 1000 Sitzungen und multipliziert den Wert mit 100.
Und die Absprungrate?
In GA4 wird hauptsächlich über die Engagement Rate berechnet, wie gut Nutzer mit deiner Website interagieren.
Die Absprungrate, die in Universal Analytics zentral war, gibt Auskunft über das Gegenteil der Interaktionsrate. Sie beschreibt, wie viele Nutzer die Website wieder verlassen, ohne damit interagiert zu haben.
Bounce Rate = Die Anzahl nicht interagierten Sitzungen / Gesamtzahl an Sitzungen, multipliziert mit 100.
Warum ist die Interaktionsrate wichtig?
Es gibt verschiedene Gründe, warum es wichtig ist, die Engagement Rate deiner Website zu kennen. Du möchtest wissen, wie viele Interaktion deine einzelnen Seiten aufzeigen. Die zwei Hauptgründe wollen wir uns im Folgenden anschauen.
Die Website Leistungsdaten
Prinzipiell ist es unumgänglich, die eigene Website im Auge zu behalten und regelmässig Reportings zu analysieren. Wir wollen wissen, wie gut Nutzer mit der Website interagieren, ob sie Conversions auslösen oder Probleme auftreten. So können diese möglichst schnell behoben werden.
Im Durchschnitt liegt die Interaktionsrate zwischen 45% und 75%. Sollte die Engagement Rate auf einen Wert von 20% sinken, liegt möglicherweise ein Problem vor und die gesamte Website sollte einmal auf Herz und Nieren überprüft werden.
Weitere Themen, die oftmals zu Problemen führen können, wären die folgenden:
- Zu viele Display Werbeanzeigen: Solltest du Anzeigen auf deiner Website schalten, kann dadurch die Engagement Rate beeinflusst werden
- Mangelnde Testläufe bei Neugestaltung der Website: Wenn du gerade erst ein Redesign durchgeführt hast, ist es wichtig, regelmässige Tests durchzuführen. Ansonsten kann es zu Verwirrungen und Irritation auf Seiten der Nutzer kommen.
Seitenspezifische Metriken
Nebst den Werten für die gesamte Website, kann man natürlich auch einzelne Unterseiten oder Landingpages analysieren.
Wenn man deren Werte mit denen der gesamten Website vergleicht, lassen sich oftmals Baustellen erkennen.
Eine gute Engagement Rate in Google Analytics 4
Je nach Branche variiert der Richtwert für eine gute Interaktionsrate. Bei einer Kontaktseite ist für Erwartung für eine gute Engagement Rate tendenziell höher, als auf einer Blogbeitragsseite.
Ein allgemeiner Richtwert für eine websiteübergreifende Engagement-Rate liegt bei 56.23%. Dies gemäss einer Studie von Databox. Im Folgenden siehst du eine Übersicht an Branchen und deren durchschnittliche, «gute» Interaktionsrate:
- Beratung und professionelle Dienstleistungen: 52,43 %
- SaaS: 52,43 %
- IT und Software: 52,64 %
- Lebensmittel: 53,74 %
- Immobilien: 54,13 %
- Technologie: 54,71 %
- Bauwesen: 54,92 %
- Bildung: 57,19 %
- Fertigung: 58,33 %
- Gesundheitswesen: 59,97 %
- Bekleidung und Schuhe: 60,23 %
- Automobil: 60,36 %
- Reisen und Freizeit: 61,55 %
- Gesundheit und Wellness: 62,22 %
- E-Commerce und Marktplätze: 63,86 %
Wo findest du die Engagement Rate in GA4?
Wenn du deine Google Analytics 4 Property öffnest, kannst du dir die durchschnittliche Interaktionsrate für die gesamte Website und für spezifische Unterseiten anzeigen lassen.
Die Engagement Rate für die gesamte Website findest du im Bericht zur Traffic-Akquise. Dieser Bericht kann von dir angepasst werden, um Analysen durchzuführen.
Hier ein kleiner Pfad für dich, wie du sie genau findest: «Berichte» à «Akquisition» à «Neu generierter Traffic»
Du siehst hier einen Bericht, der die aufzeigt, wie deine Website Besucher auf die Website gelangen und Sitzungen beginnen. Du siehst ebenfalls die Spalte Engagement Rate nach der du die Werte organisieren kannst. Du kannst oben rechts auf der Seite den Zeitraum anpassen, um die Daten für bestimmte Perioden anzeigen zu lassen.
Wenn du nun die Engagement Rate für einzelne Seiten sehen möchtest, solltest du diesem Pfad folgen: «Berichte» à «Engagement» à «Seiten und Bildschirme»
In diesem Bericht erkennst du deine Top-Seiten. Klickst du nun oben rechts auf das Stiftsymbol, kannst du deinen Bericht anpassen und die Engagement Rate als Messwert hinzufügen.
Nachdem du diesen Messwert hinzugefügt hast, kannst du dir die Metrik an den gewünschten Ort ziehen und auf «übernehmen» klicken und deinen Report so speichern.
Deine Engagement Rate verbessern
Eine gute Interaktionsrate bedeutet auch eine gut funktionierende Website. Somit ist es wichtig, deine Performance zu verbessern, wenn es Baustellen gibt. Im Folgenden zeige ich dir verschiedene Wege auf, wie du deine Rate optimieren kannst.
Low-Engagement-Seiten optimieren
Da du in deinem GA4 Bericht nun Unterseiten nach URLs sehen kannst, konzentrierst du dich auf diese, die oftmals aufgerufen werden, aber keine grossartigen Interaktionen aufzeigen.
Untersuche diese Seiten und versuche herauszufinden, was die Performance und Nutzerfreundlichkeit verbessern könnte.
Du kannst beispielsweise folgende Dinge tun:
- Aktualisiere deine H1-Überschrift, um sicherzustellen, dass sie die Seite genau widerspiegelt.
- Überarbeite deine Einleitung, um sicherzustellen, dass sie so kurz und hilfreich wie möglich ist. Man kann sie sogar ganz entfernen, wenn sie keinen Mehrwert bietet.
- Füge Bilder hinzu und vergrößere die Leerzeichen. Seiten mit einer hohen Textdichte haben in der Regel eine geringe Interaktionsrate.
- Füge relevante Handlungsaufforderungen (CTAs) auf der Seite hinzu. Denke daran, dass ein Klick auf eine andere Seite deiner Website automatisch eine Sitzung auslöst. Überprüfe auch den Ankertext deiner Links, damit sie Aufmerksamkeit erregen.
- Wenn du seitenbezogene Verbesserungen vornimmst, wirst du feststellen, dass die Interaktionsraten steigen.
Neue und informative Inhalte
Man sollte niemals einfach nur Inhalte veröffentlichen, damit man die Website füllt. Content sollte immer Mehrwert und Informationen bieten. Es sollten Themen behandelt werden, die deine Zielgruppe interessieren, denn nur so kann mehr organischer Traffic generiert werden.
Ein mögliches Tool für die Themenfindung könnte «Topic Research» sein.
Technische Probleme beheben
Auch technische Probleme, wie beispielsweise defekte Links oder eine langsame Seitenladegeschwindigkeit (PageSpeed) können Besucher davon abhalten, mit der Website zu interagieren.
Eine Möglichkeit technische Probleme zu erkennen, wäre beispielsweise Site Audit.
Dieses Programm analysiert den Ist-Zustand deiner Website und ermöglicht tägliche oder wöchentliche Crawls, um die Seite im Auge zu behalten.
Mit der Hilfe von Site Audit werden Probleme katalogisiert und in Fehler, Warnungen und Hinweise eingeteilt. Es beinhaltet ebenfalls den «Site Performance» Report, der aufzeigt, wie die Geschwindigkeit der Website verbessert werden kann.
Höchste Qualität bei Inhalten
Hochwertige Inhalte sind immer präzise, klar und hilfreich für die eigene Zielgruppe. Sie stiften Vertrauen und sind entscheidend, um den Traffic auf deiner Website aufrechtzuerhalten.
Es gibt unterschiedliche SEO-Tools, die dich hierbei unterstützen können. Sie analysieren deine Inhalte in Bezug auf Lesbarkeit, Originalität, Tonfall und SEO. Natürlich kann ein solches Tool auch bestehenden Content analysieren und dieser kann anschliessend durch dich optimiert werden.
Fazit
Je nutzerfreundlicher deine Website ist, desto besser wird deine Interaktionsrate aussehen. Du möchtest qualitative, einfach zu findende Inhalte bieten, die Conversions steigern und somit auch deine Engagement Rate.
Nutze die erwähnten Tools, führe Analysen durch und dann steht deinem Erfolg nichts mehr im Wege.
Über die Autorin

Lisa-Marie Unger
Lisa-Marie hat 2018 Publizistik und Kommunikationswissenschaften abgeschlossen und arbeitet bei netpulse AG als Projektleiterin für Google Ads. Sie informiert über SEO (Suchmaschinenoptimierung) und führt Schulungen durch.


